Welche Kamera soll ich als Einsteiger kaufen?

Was ist die beste Kamera? Canon oder Nikon? Sony oder Fuji? Vielleicht doch eine Leica? Wahrscheinlich ist die beste Kamera die, die Du in der Hand hältst, wenn Du ein Foto machen willst. Aber das ist einer der typischen Sprüche, der eigentlich nur eine leere Phrase ist.

Was solltest Du bei Deiner neuen Kamera beachten? Als erstes: Vergiss die Technik, konzentrier Dich auf das was Du fotografieren möchtest. Eine gute Kamera setzt sich aus mehren Faktoren zusammen:

  1. Deinem Budget: überleg Dir vorher was Du ausgeben möchtest. Rechne auch mit 1-2 weiteren Objektiven wenn Du von einer Kompaktkamera oder Deinem Handy umsteigst.
  2. Wie liegt die Kamera in der Hand: die Kamera muss Dir gefallen, denn sonst wirst Du sie kaum benutzen. Es ist viel wichtiger, dass Du ein Gerät hast welches Dir Spaß macht, gut in Deiner Hand liegt und das Du immer dabei haben kannst, anstatt eine Kamera, von der alle anderen sagen wie toll ist sie. Also geh in einen Fotoladen oder auf eine Messe und nimm verschiedene Modelle in die Hand, die in Deinem Budget liegen.
  3. Der Bildqualität: Bei gutem Licht macht heute fast jede Kamera tolle Fotos. Der Preis einer teuren Kamera setzt sich aus anderen Dingen zusammen: Serienbildgeschwindigkeit, Bildqualität bei hohem ISO, Robustheit des Gehäuses, technische Spielerein, Autofokusgeschwindigkeit. Wenn Du Sport fotografierst, kauf Dir eine Kamera mit mehr als 10 Bildern pro Sekunde, Sony hat da mit der A77 II oder der A6000 ein paar gute und günsige Kameras im Angebot. Auch Panasonic ist mit mancher Lumix sehr schnell unterwegs. Wenn Du sehr viel in der Dunkelheit fotografierst, denk über eine Fuji nach, denn die liefert sehr gute Bilder bei schlechtem Licht mit jeder Preisklasse (auch wenn der Autofokus da nicht immer der beste war). Wenn Du keins von beidem machst, dann denke nicht zu viel darüber nach, jede Kamera kann tolle Fotos machen. Canon und Nikon haben einen sehr guten Gebrauchtmarkt, auf dem Du Schnäppchen machen kannst. Systemkameras fallen schnell im Preis und Du dank der vielen Modelle kannst Du günstige Bodies schießen, die Objektive sind in der Regel aber teurer.
  4. Denke langfristig: welche Marke gefällt Dir und mit welcher Marke willst Du in Zukunft fotografieren. Mir ist das ziemlich egal, ich fotografiere mit Fuji & Sony, ob Du nun Canon oder Nikon hast…. ich habe keinen Kamerashop 😉 Kaufe Dir keinen Lückenfüller einer anderen Marke, die Du eigentlich nicht magst. Gerade bei Systemkameras, also Kameras mit einem Wechselobjektiv, wirst Du nicht nur in die Kamera investieren, sondern auch in Deine Objektive – und die werden den Body überleben. Es ist also durchaus sinnvoll einen Einsteiger- oder Mittelklassebody zu kaufen und nach und nach ein paar gute Objektive, die Du später auch an einer Vollformatkamera verwenden kannst.

Psychologie der Fotografie

Deine Ausgaben für eine Kamera sind nur begrenzt durch Dein Budget. Egal was Du möchtest, es gibt keinen Waffenschein für Fotoapparate, der Dich daran hindern würde ein bestimmtes Objektiv, eine Mittelformatkamera oder alte analoge Glasplattenkameras zu kaufen. Das Problem ist, die Werbung sagt Dir, dass Du mit einer neuen Kamera bessere Fotos machen wirst. Wir alle wissen das dies nicht wirklich stimmt. Das ist ungefähr so wie mit den Fotos auf Deinen Lebensmitteln, da steht auch „Serviervorschlag“, da das fast nie so aussehen wird.

Die einzige Zutrittsberechtigung ist das liebe Geld. Je nachdem was Du fotografierst, ist die Größe der Kamera entscheidend. Als Streetfotograf freust Du Dich über eine möglichst unauffällige Ausrüstung, also je weniger Equipment, umso besser. Siehe Leica, oder die schönen Systemkameras von Fuji, Panasonic, Sony oder Olympus. Spiegelreflexkameras ohne Batteriegriff, Handykameras, oder „Schnappschusskameras“ wie die Ricoh GR. Unauffälliger ist hier besser, und wenn man doch noch eine Blende von 1.4 haben möchtest, muss wahrscheinlich ein Wechselobjektiv her. Kameras die klein sind müssen leider nicht billig sein.

Als Modefotograf, der gestellte Fotos möchte, braucht es eine Kamera die so groß ist wie nur möglich. Einschüchtern ist die Devise. Tiere haben keine Angst vor Megalinsen, wenn Du sowieso versteckt im Gras liegt, also klotzen statt kleckern, denn zu nah an einen Löwen oder Bären möchtest Du nicht.

Professionelle Unterwasserfotos mit einer billigen Kamera

In dem folgenden Video wird Dir gezeigt wie Du mit einer GoPro ein Unterwasserfoto nachmachen kannst, dass dem eines Profis in fast nichts nachsteht.

Welche Kamera ist empfehlenswert?

Es gibt also drei Gedankengänge:

  • Die Kamera ist egal, Du machst das Foto und jede Kamera kann tolle Bilder machen. Das ist der Kerngedanke der Show von digitalrev „Pro Photographer – Cheap Kamera“, in der Du sehr viel von professionellen Fotografen mit ziemlich miesen Fotoapparaten lernen kannst.
  • Die Kamera soll möglichst eindrucksvoll für die Kunden aussehen, je teurer umso besser.
  • Die Kamera musst die allerallerbeste Bildqualität liefern die sie kann, auch dies ist teuer.

Fazit:

Überlegt Dir was Du fotografieren wirst. Streetfotografen, und im gewissen Rahmen jeder Fotograf der mit Menschen zutun hat, kann mit einer kleinen Kamera oft besser fahren, da natürlichen Reaktionen Raum gegeben wird und die Kamera nicht einschüchtert. Allerdings fehlt manchen auch das Vertrauen, ob so eine kleine Bildmaschine wirklich schöne Fotos machen kann – hier gilt es die Situation von Dir zu erklären. Für alles andere gilt: kauft Dir das was zu Dir passt, mit dem Geldbeutel den Du hast – und wenn es ein Gewicht hat das nicht zu Rückenschwerzen führt, umso besser!

Fotos verkaufen – mit Zielgruppenmarketing

Zielgruppenmarketing

Was ist Deine Zielgruppe? Das sind die Menschen, die Dir die Bilder aus der Hand reißen. Klassisches Beispiel Handwerker + Kasten Bier, ein Cowboy + Kippe oder der Lehrer + Ellbogen Aufnäher fürs Jacket, Paul Ripkey + Nationalmannschaft Fans. Jedes Produkt hat einen Kundenstamm. Wie kannst Du also…

Mehr Fotos verkaufen?

In der Kunst gibt es die folgenden Zielgruppen:

Der Sammler

…möchte gerne schöne Dinge, die er als eine Wertanlage betrachtet, und selbst wenn er die Werke nicht verkauft, möchte er doch gerne, dass sie im Preis steigen, damit er in seinem Freundeskreis angeben kann was für ein toller Sammler er ist.

Der Dekorateur

…möchte seine Wohnung gestalten und braucht dafür noch ein paar Bilder. Diese können gerne ein paar Euro mehr kosten, aber für die meisten reicht die Fotoleinwand aus einem schwedischen Möbelhaus.

Der Fan

…ist ein Anhänger des Fotografen, der sich die Bilder kauft weil er sie Klasse findet und der, wenn es sein Budget hergeben würde, sich jedes Bild des Künstlers unter den Nagel reißt. Diese Menschen betreiben gleichzeitig die Werbetrommel, indem Sie ihren Freunden die Bilder zeigen und weitere Kunden produzieren.

Der Kunde

…ist ein Unternehmen oder ein Privatmann, der gerne Fotos von dem Fotografen haben will, die für ein Projekt geeignet sind. Dies sind die klassischen Auftragsarbeiten, bei denen Du für ein Projekt bezahlt wird, anstatt für ein Kunstwerk.

Der Schnorrer

…möchte gerne Kunstwerke, kann diese aber nicht bezahlen, oder ist nicht bereit für Kunstwerke Geld auszugeben und greift deswegen zu den günstigen Kunstdrucken/Postern oder zieht sich ein Bild von der Webseite und druckt es aus. Diese Menschen geben einem Künstler oft viel, aber meistens: Kritik da der Fotograf mit seiner Leidenschaft Geld verdient und viel zu teuer ist! Manchmal werden sie aber auch zu Fans und helfen dem Künstler neue Kunden zu finden.

Der Kollege

…ist meist ein Fan von anderen Künstlern und kauft auch gerne mal hier und da ein Foto. Seine wahre Stärke ist aber vorallem die des guten Verbündeten im Kampf um den hart verdienten Euro. Warum? Da Du zusammen mit ihm Ausstellungen machen und Dich auf den Webseiten untereinander verlinken kannst, ehrliches Feedback bekommst und Geschichten austauschen kannst.

Der Galerist

…möchte nur das Beste für sich und seine Galerie, und dass sind Künstler die verkaufen. Ein Galerist hat meisten ganz klare Vorstellungen was er sucht, und es ist nicht unbedingt verkehrt in einer Galerie vorstellig zu werden und seine Arbeiten zu zeigen, allerdings sollte man sich bewußt sein, dass man mindestens die Hälfte seines Gewinns an den Galeristen abgibt.

Dies wirft folgende Fragen auf: Wer ist also Dein Kunde? Wer möchte Deine Bilder kaufen? Du selbst? Gibt es noch andere? Wo halten sich diese Menschen auf, wie kommen sie in Kontakt mit Deiner Kunst? Es reicht leider nicht eine Webseite zu gestalten, denn man muss es im realen Leben leider nicht nur bauen und sie werden kommen, man muss zumindest die ersten 100-10000 Fans mit auf den Weg ziehen.

Mehr Kunden als Fotograf

Mit eigenen Fotos Geld verdienenEin Kundenstamm ist etwas für Fotografen, die Auftragsarbeiten erledigen wollen (also fast jeder). Fotografen die Künstler werden möchten um ihr eigenes Ding zu machen brauchen Fans, Sammler und Galeristen. Das Wichtigste ist es Deinen eigenen Stil zu entwickeln. Ohne einen Wiedererkennungswert wird es schwer, die Fotos in der Masse zu erkennen. Drei andere nicht gerade unwichtige Fragen sind:

  • Wie viele Menschen sind wirklich bereit viel Geld für Fotos auszugeben?
  • Was ist der finanzielle Rahmen Deines Fans, den er für Dein Werk ausgeben kann und möchte?
  • Wie kannst Du diese Menschen finden, um Geld mit Deinen Fotos verdienen?

Nun fragst Du Dich vielleicht ob es überhaupt realisitsch ist mit dem reinen Verkauf von Bildern den Lebensunterhalt zu bestreiten oder ob andere Wege zum Geld gesucht werden müssen? Leider ist es für die meisten Künstler schwer mit ihrer Kunst Geld zu verdienen, da Kunstwerke relativ teuer sind. Um in Deutschland gut zu leben und eine Familie zu versorgen sind ein paar Euro mehr nötig. Wenn man damit rechnet pro Bild vielleicht 200-300 Euro zu bekommen, sind schon ein „paar“ Verkäufe pro Monat nötig um über die Runden zu kommen. Es ist hier oft schlauer gerade am Anfang breit aufgestellt zu sein indem Du mehrere Einkommensquellen anzapfst, oder einen sehr niedrigen Lebensstandart zu haben.

Die Red Propeller Gallery hat ein interessantes Konzept und verkauft regelmäßig Bilder für 35 Pfund, die nur für einen kurzen Zeitraum erhältlich sind. 200 Verkäufe sind schon 7000 Pfund, und bei der Qualität der Bilder eine konservative Schätzung. Fans zu gewinnen ist nicht leicht, und nur möglich wenn man über ein gutes Marketing verfügt, ansonsten muss man sich mit Auftragsarbeiten und Klinkenputzen begnügen. Wenn man eine Möglichkeit gefunden hat seine Arbeit zu verkaufen ist es leicht. Leider ist es auch in der Kunst wie mit den Stars, die brauchen eigentlich niemanden der ihnen Kleidung oder Autos schenkt, trotzdem werden sie von allen Seiten gesponsort. Menschen, die aber noch nicht erfolgreich sind, müssen um jeden Cent kämpfen.

Wo kann ich meine Fotos verkaufen?

Scheiße, es gibt 6 Milliarden Menschen auf der Welt, aber warum kauft niemand meine Bilder? Einfache Antwort die im Absatz davor schon geklärt wurde: Du bist a) nicht bekannt genug und b) nicht bekannt genug. Mit einen bekannten Namen kann man fast alles verkaufen und muss schon sehr viel Scheiße fabrizieren, damit sich der Fan abwendet. Ein Negativbeispiel sind vielleicht Kinokritiker die sich von M. Shyamalan abwenden, der nur noch schlechte Filme macht. Für den normalen Fotografen ist es wichtig sein Geld auf mehrere Pferde zu setzen. Auftragsarbeiten, Seminare, Bücher, Eventfotografie, ein Weblog mit Empfehlungen, eigene Fotos verkaufen… durch die riesige Konkurrenz, denn Fotograf ist der Traumberuf von vielen Kreativen und Unkreativen die gerne kreativ wären, müssen alternative Wege erschlossen werden um Geld zu verdienen.
Musiker können Konzerte halten, Merchandise verkaufen oder ihre Musik lizensieren lassen. Was können Fotografen machen? Es gibt unzählige Nischen mit denen sich Geld verdienen lässt, man muss nur den Mut haben sie zu erschließen. Jeder muss letztendlich seine eigene finden, daher bringt hier keine Aufzählung etwas, denn jeder muss seinen eigenen Weg gehen. Hier noch ein Wort zu dem beliebten Thema:

Fotos Online verkaufen

Fotos Online zu verkaufen bringt nicht wirklich viel Geld. Leider. Auch hier gilt Paretos Prinzip und 20%, wahrscheinlich nur 3% machen 97% der Umsätze. Insbesondere in der Stockfotografie gibt wenige, die genug Geld verdienen um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Es ist ein Strom von mehreren Einkommensquellen der genug Geld nach Hause bringt. Also können auch die 10-20 Euro, vielleicht irgendwann auch hunderte oder tausende gut dazu beitragen, aber halt nur selten alleine. Die meisten Menschen die von Stock Fotografie hören glauben sie haben den heiligen Gral gefunden, da sich leicht Geld verdienen lässt. Bullshit. Es ist nur der leichteste Weg, aber nicht der Weg des leichten Geldes. Es ist einfacher und geht wesentlich schneller tausend Euro mit Hochzeitsfotografie zu verdienen als 100€ mit Stockfotografie. Stockfotografie = keine Interaktion mit Menschen, leicht hochzuladen etc. Wenig emotionale Schranken die einem Anfänger im Weg stehen. Halt ein einfacher Weg um etwas Geld zu machen, selbst wenn die Qualitätsansprüche lächerlich hoch sind und die Konkurrenz noch größer ist als die hohen Ansprüche, lassen sich nur wenige davon abhalten diese Einkommensquelle auszuprobieren.

Nie vergessen: Fotos ohne Unterschriften sind fast wertlos.

Klugscheißerlektion fürs Leben: Der leichte Weg ist nur selten der Beste. Je schwerer der Weg, desto weniger Menschen sind bereit ihn zu gehen und je weniger Konkurrenz hast Du zu befürchten.

Erste Veröffentlichung 2010, Update 2016.

Weniger Fotos verwackeln

unscharfes Foto - weniger Verwackeln
Tabelle der Formatfaktoren

Tabelle der Formatfaktoren.

Scharfe Fotos machen

Es gibt 2 Gründe warum Fotos verwackeln oder unscharf sind.

  1. Du hältst Deine Kamera nicht ruhig. Das Wort sagt mehr als 1000 Bilder, denn dann hast Du verwackelte Fotos.
  2. Etwas im Bild bewegt sich. Dies kann auch nach einer Verwacklung aussehen, ist aber eigentlich Bewegungsunschärfe. Dann hast Du unscharfe Fotos.

Wie verwackelst Du weniger Bilder?

Du kannst Dir mit einer schönen Regel klar machen, wie lang Du Fotos belichten kannst, ohne das sie verwackeln. Du nimmst Deine Brennweite und schreibst davor eine 1 und einen /. Wenn Du mit 50mm fotografierst wäre dies 1/50 Sekunde und kürzer, bei 200mm 1/200 Sekunde und kürzer. Kompliziert wird es nur, da heute die Kamera zum Teil auch kleine Sensoren haben. Hierbei nimmst Du Deine Brennweite noch mal den Formatfaktor. (Siehe Formatfaktortabelle) Bei APS-c würde hierbei dann bei 200mm aus 1/200 Sekunde 1/300 Sekunde, da Du die 200mm x 1,5 nimmst. Hier sind ein paar Tipps:

  • Alles geben um eine kürzere Belichtungszeit zu erreichen!
  • Mehr Licht -> Blende weiter öffnen, dadurch kannst Du kürzer belichten.
  • ISO höher Stellen, Bildrauschen ist meistens besser als ein verwackeltes Bild.
  • Breiter Stand (Schulterbreit), ruhig atmen, anlehnen, abstützen. Denk an Sportschützen oder Judokämpfer. Du willst nicht umgeworfen werden und Deine Kamera möglichst ruhig halten.
  • Kürzere Brennweite, denn mit einem Weitwinkel verwackelt es weniger.
  • Objektiv/Kamera mit Bildstabilisator kaufen, das gibt Dir ein paar Zentel Sekunden mehr Luft.
  • Stativ benutzen, hilft aber vor allem bei Motiven die sich nicht bewegen, denn die müssten sonst auch ruhig halten.
  • Anblitzen, dann wird zumindest das angeblitzte Motiv eingefroren, der Rest kann allerdings noch verwackeln.

Unterschied zwischen unscharfen und verwackelten Fotos

Wenn Du ein verwackeltes Bild hast erkennst du dies daran, dass alles nicht klar ist und sich das Bild „vervielfacht“ bzw. Linien zieht. Bei einem unscharfen Bild hast du Schärfe im Bild, diese liegt aber an der falschen Stelle. Beispiel:
Wenn Tante Ilse im Garten fotografiert wurde ist die Hollywoodschaukel im Hintergrund zu erkennen, aber ihr Gesicht ist total verschwommen, dann ist es unscharf.
Wenn Du Nachts ein Foto vom Hafen gemacht hast und sich die ganzen Linien hin und her bewegen, dann ist das Bild verwackelt.

Noch mehr zu Verwacklungen und Unschärfe

Hier findest Du noch eine übertrieben lange Erklärung wie unscharfe Fotos entstehen. Nicht schlecht, aber wenn Du es bis ans Ende dieses Artikel schaffst kriegst Du auf jeden Fall einen Fleißstempel 😉

Fujinon 10-24mm f4.0 Erfahrungsbericht

Superweitwinkel Fujinon 10-24mm

Erwischt. Bei mir stehen weder Canon, noch Nikon DSLR im Schrank, sondern seit einigen Monaten sind die Spiegel in der Kamera, die mir am meisten Spaß macht, verschwunden. Klar, der Autofocus ist nicht so geil wie bei ner DSLR, aber egal. Fuji wurde die Waffe meiner Wahl als ich über eine neue Kamera nachdachte. Erstmal die Kleine um das System zu testen, wer will schon 2-5 Tausend Euro versenken ohne zu wissen ob’s gefällt? Genug Leute machen das, wenn ich mir den Gebrauchtmarkt so anschaue, aber die X-E1/2 war und ist eine wunderbare Kamera zu einem Schnapper-Preis. In meinen Fotokursen predige ich ja auch immer das erst der Objektivpark aufgebaut werden soll ehe es an eine neue Kamera geht.

Fujis sind kleine spiegellose Systemkameras die Stil haben – und eine Objektivauswahl die sehr durchdacht, hochwertig und auf Fotografen ausgerichtet ist. Den Spaß mit den alten analogen Objektiven und dem Focus Peaking mal ganz bei Seite gelassen (auch wenn Sony hier noch nen Tacken besser ist). Einfach Kameras die Spaß machen – und gute Qualität liefern. X-T1 und X-T10 sind natürlich auch kleine aber feine Spielzeuge.

Fujinon 10-24mm f4.0 OIS R Erfahrungsbericht

Da da Fujinon 10-24mm hier jetzt schon einige Zeit in Benutzung ist, wird es mal Zeit ein paar Worte darüber zu verlieren. So ganz untechnisch, denn ich habe ja weder Atomphysik noch Optik studiert und rein aus dem Bauchgefühl. Das Fujinon 10-24mm OIS R ist ein geiles Objektiv – wer eine Fuji besitzt und auf Weitwinkel anstatt auf Bokeh steht sollte hier zuschlagen, denn weiter ist keins der Objektive für die Fuji. Mit Unschärfe spielen geht hier zwar weniger – aber das erwartet ja auch niemand, der sich dieses Objektiv zulegt. Gefühlt ist das Objektiv riesig, aber schon an einer X-E1/2 liegt die Kamera trotzdem noch gut in der Hand und verführt zum Fotos machen. Die Gegenlichtblende ist für Weitwinkel typisch klein gehalten – würde sie sonst auf maximaler Einstellung ja auch viel zu schnell mit ins Bild kommen. Die Qualität ist wertig, die Blenden- und Zoomringe laufen sauber und das zarte Klicken lässt das Lächeln ins Gesicht kommen. Der Verwacklungsschutz funktioniert gut, wenn er auch bei sehr niedrigen Belichtungszeiten natürlich nicht zaubern kann und bei 1/10 – 1/20 Sekunde schonmal etwas verwackeln kann – und sei es nur in der teuflischen 100% Ansicht.

Fotografie Alexander Goder - www.alexander-goder.de

Einsatzgebiete für einen Superweitwinkel

Wenn Du Dir so ein Objektiv gönnst möchtest Du es entweder für die Landschaftsfotografie um möglichst viel Landschaft auf Dein Bild zu bekommen, für Aufnahmen auf kleinstem Raum oder für die Dramatik. Bestimmt gibt es auch noch andere Anwendungsgebiete, aber die fallen bei so einem Objektiv eher weniger ins Gewicht. Portraits erhalten hier schnell den Comedian-Look, der nur noch von einem Fischauge getoppt werden kann, und sind für die Menschenfotografie eher das „jetzt mal was anderes“ Objektiv um wunderschöne lange Storchenbeine und Riesennasen oder Stirnen zu produzieren.

Der Look eines Superweitwinkel ist, so geil er auch ist, natürlich eine Spielerei. Wie bei der Schärfentiefe, spielen wir mit der menschlichen Wahrnehmung und suchen uns einen „Gimmik“ der dem Bild, wie auch das Fischauge, einen Look gibt der immer zu erkennen ist. Ich finds geil, das Ding mit der Schärfe fällt für Dich natürlich weg, dafür solltest Du Dir dann doch lieber das 35mm 1.4 holen, hier hast Du zwar nicht ganz so viel Weite, aber schöne Unschärfe. Je weiter Du ins Weitwinkel gehst, umso geringer wird das Bokeh, also musst Du umso mehr auf Bildaufbau und Licht achten um den Blick des Betrachters zu lenken.

Für wen ist das Fujinon 10-24mm gedacht?

Auf jeden Fall für Fotografen die trotz Systemkamera ein gutes und schweres Objektiv haben möchten, denn leicht ist es bei weitem nicht. Für Fuji ist es, neben dem 35mm 1.4 und dem 55mm 1.2 ein Objektiv, das in keiner Tasche fehlen sollte, auch wenn es wahrscheinlich nur bei Landschaftsfotografen wirklich oft zum Einsatz kommen wird.

Insgesamt bietet das Fujinon XF 10-24 mm F4 R OIS nicht nur eine hervorragende und stabile Verarbeitung, sondern mit die beste Bildqualität die ich bei einem Weitwinkelzoom bisher gesehen habe. Das Objektiv ist meiner Meinung nach jeden Cent seiner knapp 1.000 Euro wert – auch wenn es eine Träne über die Wange kullern lässt. Mit etwas Glück kannst Du es gebraucht für ca. 760-820€ entweder bei ebay oder im dslr Forum erwischen. Am Ende kannst nur Du entscheiden, ob es wirklich etwas für Dich ist, indem Du es ausprobierst.

10-vs-24mm-fujinon

Anderswo im Netz

Kaufen kannst Du das Ding z.B. hier: bei amazon (Affiliate Link)

Besser Fotografieren

Fotografieren Lernen

Viele Fotografen werden nicht müde nach Tipps zu suchen, wie sie fotografieren lernen können. Zum Glück bist Du nicht so. Denn Tipps bringen Dich nur mit der Nase an die Fensterscheibe. Du musst aber raus in die Realität. Foto-Tipps und Top10 Listen, wie Du bessere Fotos machst, können Dir höchstens helfen einen Start zu finden.

Natürlich, es ist nicht falsch nach mehr Wissen zu suchen, aber wir alle sollten trotzdem mehr fotografieren als lesen oder tippen – zumindest wenn wir Fotografen und nicht Schriftsteller sein möchten. Malcolm Gladwell zitierte vor nicht allzu langer Zeit in seinem Buch Überflieger die These, dass man 10.000 Stunden braucht um etwas perfekt zu lernen. Hast Du vielleicht schon gehört. Das dies Blödsinn ist steht auf einem anderen Blatt, denn es gehört Talent dazu und manche Menschen erreichen den Level nach 4.000 Stunden, anderen nach 27.000. Trotzdem kann jeder besser werden, denn es ist durchhalten gefragt – und insbesondere eine Prozessoptimierung um effektiv und effizient zu lernen, wie Du schöne Fotos machst, auch deliberate practice genannt.

Das Paretoprinzip vertritt die These, dass 20% immer 80% von etwas ausmachen, sei es die Verteilung von Reichtum, der Wortschatz um eine Sprache zu sprechen, oder was auch immer. Schlimmer wird es noch, wenn man sich dieses Prinzip in Kombination mit Fossilierung anschaut, denn dann hast Du als Fotograf keine Chance besser zu werden. Weiterlesen

Online Fotokurs

Fotografieren Lernen

Die hier ist die Übersichtsseite wenn Du das Fotografieren lernen möchtest. Ein guter Weg ist bei den Grundlagen der Fotografie zu starten, aber um es wirklich zu lernen gilt es mehr zu meistern. Was macht ein gutes Foto aus?

  1. Es gefällt Dir.
  2. Es gefällt Dir auch nach längerer Zeit.
  3. Vielleicht gefällt es anderen.
  4. Du hast eine emotionale Verbindung dazu, dann ist auch die technische Qualität egal.
  5. Wenn Du dafür bezahlt wirst: Es gefällt Deinen Kunden.

Fotografieren ist erstmal keine große Kunst, aber besser zu fotografieren lernen ist schwer. Du kannst jederzeit Dein Handy nehmen und anfangen zu knipsen, Spaß haben und Deine Kamera kennen lernen. Die Technik wird Dir an jeder Ecke erklärt, aber ist es wirklich wichtig zu verstehen wie eine Blende funktioniert? Natürlich, denn es ist einfach zu verstehen. Leider hilft Dir sowas alleine aber nicht wirklich schönere Fotos zu machen.

Wenn Du einen Führerschein gemeistert hast, kannst Du auch die Kamera meistern. In Deutschland fahren ja immer noch fast alle Autofahrer mit Gangschaltung anstatt Automatik, dafür nur sehr wenige in der Formel 1. Das ist bei Deiner Kamera nicht wirklich etwas anderes. Die Schaltung nennt sich manueller Modus und ist in der Regel sehr sinnvoll zu verstehen.

Wie sind ein Curriculum eines Online Fotokurses aus?

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Lichtmalerei – Mit der Taschenlampe malen

Lichtmalerei als Langzeitbelichtung in der Nacht

Lichtmalerei macht Spaß und ist gar nicht schwer. Nach diesem Artikel kennst Du die Grundlagen und kannst gleich loslegen, wenn die Sonne untergegangen ist, Du ein Stativ und eine Taschenlampe besitzt. Er ist Teil der Serie zum Fotografieren Lernen. Ein paar Grundlagen zur Nachtfotografie findest Du hier.

Es viele Formen der Lichtmalerei, angefangen bei Picasso bis hin zu spannenden Konstruktionen von Lichtbauten, die mehr mit Elektrotechnik zutun haben als mit Fotografie oder Kunst. In diesem Artikel verfolgen wir heute einen minimalistischen Ansatz, auf dem Du schnell aufbauen kannst.
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Storno von Fotoaufträgen

Rechtsberatung für Fotografen – ich gebe Sie nicht – Euch aber den Ratschlag mal genau darüber nachzudenken wie Ihr mit Euren Verträgen, AGB und Privatkunden umgeht. Ne Rechtsschutzversicherung ist toll, ein Anwalt der über Eure Verträge schaut noch toller. Also such Dir einen gewieften Juristen. Wer hat schon Bock wegen den Summen, um die es in der Fotografie meist geht, vor Gericht zu gehen. Das kann Dir aber leicht passieren, wenn Du Dich nicht absicherst und auf Deinem Recht beharren möchtest – oder Du müsstest Rechnungen bezahlen (z.B. die Miete), mit Aufträgen die plötzlich wegfallen sind weil Dein Vertrag, ja wie soll ich es anders sagen, scheiße war. So kannst Du das durchstarten als Fotograf vergessen. Weiterlesen

Neue Steuer in der Objektivherstellung – Objektive nur noch ab Blende 5.8?

Lichtstärke erklärt

Edit: 02.04.2015 Dem Datum nach war gestern der erste April. Also, nix ist mit dieser Steuer. 🙂

[Berlin] Selten bringen wir Neuigkeiten die mit der Technik zutun haben, aber fast nichts wird die fotografische Geschichte so ändern wie diese Neuigkeit.

Der Zusammenschluss aus Nikon, Canon, Fuji, Sony, Olympus, Pentax, Panasonic und Zeiss (kurz: NCFSOPPZ) wird nur noch Objektive ab Blende 5.8 bauen.

Das Bokeh der letzten Jahre und die fehlenden Bildaussagen (insbesondere von Hochzeits- und Portraitfotografen) zu Gunsten von Objektiven mit Blende f/1.2 bis f/1.8 „ruiniert die Fotografie“ so Pressesprecherin Ingeborg Bachfrau am heutigen Morgen. In einer Nacht un Nebelaktion wurde hier in Zusammenarbeit mit den internationalen Kulturämtern eine neue Steuer geschaffen, die zur Förderung der Künste eingesetzt wird.

Leica, als einer der wenigen Hersteller hat sich gegen diese Entwicklung entschieden und wird mit hohen Strafauflagen der Industrie rechnen müssen.

Wilfried Peters hierzu: „Wir sind uns bewusst, dass dies die Produktkosten unserer Kameras wesentlich erhöhen wird, da wir pro Blendenstufe hohe Abgaben zahlen werden – aber wir sind uns sicher, dass unser Engagement auf Zuspruch bei den Fotografen treffen wird.“ Bisher ist noch nicht bekannt, wie hoch die Steuer pro Blendenstufe wird, es wir aber von mehreren 100€ pro voller Blendenstufe ausgegangen.

Es wird erwartet, dass der Gebrauchtmarkt und die Systemkameras profitieren werden, da hier eh fast nur gebrauchte analoge Hipsterobjektive verwendung finden.

Wir sind auf die weitere Entwicklung gespannt.

Daido Moriyama

Daidō Moriyama (jap. 森山 大道, Moriyama Daidō; * 10. Oktober 1938 in Ikeda, Präfektur Ōsaka) ist einer der wichtigen japanischen Fotografen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu Hiroshi Sugimoto ist er in Japan geblieben und dort mit seinen Bildern berühmt geworden.
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