Kategorie: Foto Ausrüstung

Was ist ein Bildstabilisator in der Kamera – und brauche ich ihn?

Ein Bildstabilisator macht Dein Leben leichter. Er ist ein System, das verwendet wird, um Verwacklungen oder Bewegungen von Fotoapparaten oder Videokameras während der Aufnahme zu minimieren. Dies kann besonders nützlich sein, wenn Du Fotos oder Videos ohne Stativ aufnimmst oder bei schlechten Lichtverhältnissen arbeitest, die längere Belichtungszeiten erfordern.

Es gibt verschiedene Techniken, die bei Bildstabilisatoren verwendet werden können. Eine davon ist der sogenannte optische Bildstabilisator, bei dem eine Linse oder ein anderes optisches Element so bewegt wird, dass es die Verwacklungen ausgleicht. Eine andere Technik ist der elektronische Bildstabilisator, bei dem die Bewegungen des Fotoapparats mithilfe von Elektronik erfasst und in der Kamera kompensiert werden.

Bildstabilisatoren kommen bei der Fotografie und Videografie in der Regel in drei Varianten vor: im Objektiv, im Kamerabody oder als externe Einheit wie ein Gimbal. Wenn Du viel aus der Hand mit langen Brennweiten fotografierst, also mit dem Teleobjektiv, zum Beispiel bei der Fotografie von Vögeln oder anderen Wildtieren, dann kann Dir ein Bildstabilisator helfen, wenn Du freihändig arbeitest. Wenn Du Deine Kamera auf ein Stativ setzt, ist der Bildstabilisator egal, da die Kamera keine Bewegungen ausgleichen muss.

Wie funktioniert der Weißabgleich in Deiner Kamera?

Der Weißabgleich ist ein wichtiger Teil der Fotografie, der dafür sorgt, dass das Farbverhältnis in Deinem Bild korrekt wiedergegeben wird. Die erste Frage hier wäre: Was ist korrekt? Korrekt kann sein, dass das Bild so aussieht wie Du es wahrnimmst. Das das Bild wo wird wie die Lichtwellen es eigentlich abbilden. Oder das es kreativ manipuliert wird, weil der Weißabgleich falsch eingestellt wird. Wahrnehmung und Realität müssen nicht gleich sein – und die Kameraautomatik wird hier immer zu einer Variante tendieren, ob Dir dies gefällt, musst Du leider wie so häufig selbst für Dich entscheiden.

Der automatische Weißabgleich wird verwendet, damit die Farben in einem Bild möglichst natürlich bzw. realistisch wirken, unabhängig von den Lichtverhältnissen, unter denen das Bild aufgenommen wurde. Gerade Mischlicht kann eine Herausforderung sein. Wenn der Weißabgleich von der Kamera automatisch durchgeführt, verwendet sie den Weißabgleichsensor, der im Inneren der Kamera angebracht ist. Der Sensor misst die Farbtemperatur des Lichts, das auf das Bild fällt, und passt die Einstellungen der Kamera entsprechend an. Die Farbtemperatur wird in Kelvin gemessen.

Wenn Du den Weißabgleich manuell einstellst, gibt verschiedene Weißabgleich-Modi, die in der Kamera verfügbar sind und die für unterschiedliche Lichtverhältnisse geeignet sind. Diese sind in der Regel durch schöne kleine Icons gekennzeichnet. Zum Beispiel gibt es den Auto-Weißabgleich-Modus, für Innenräume, für Schatten, Sonnenschein oder Kunstlicht. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, den Weißabgleich manuell einzustellen, um bestimmte künstlerische Effekte zu erzielen oder um die Farben bewusst zu verändern. Zum Beispiel bei einem schönen roten Sonnenuntergang kannst Du die Farben hier einfach mischen.

Der Weißabgleich ist ein wichtiger Faktor für die Qualität von Fotos und kann dazu beitragen, dass das Bild realistisch und natürlich wirkt. Indem man den Weißabgleich entsprechend anpasst, kann man sicherstellen, dass die Farben in einem Bild korrekt wiedergegeben werden und dass das Bild insgesamt gut ausbalanciert ist. Wenn Dein Weißabgleich falsch eingestellt ist, sind die Farben immer ein bisschen „off“. Sie passen nicht so ganz. Dies erkennst Du oft an einem Rotstich oder Blaustich im Bild.

Wie funktioniert der Autofokus bei einem Fotoapparat?

Der Autofokus ist ein System, das bei vielen Fotoapparaten verwendet wird, um das Motiv im Bild automatisch zu scharf zu stellen. Du kannst in der Regel auch manuell scharf stellen, dabei bewegst Du den Fokusring an deinem Objektiv. In der Automatik bewegt der Autofokusmotor die Linse des Objektivs, damit der Gegenstand, auf den fokussiert werden soll, im Bild scharf erscheint.

Es gibt verschiedene Techniken, die beim Autofokus verwendet werden können. Eine davon ist der sogenannte Kontrast-Autofokus, bei dem das Bild von der Kamera aufgenommen und analysiert wird, um den Kontrast zwischen verschiedenen Bereichen des Bildes zu bestimmen. Je größer der Kontrast ist, desto leichter fällt es der Kamera den Gegenstand scharf zu stellen. Der Autofokus bewegt die Linse so lange, bis der maximale Kontrast erreicht ist, wodurch der Gegenstand scharf gestellt wird. Gerade bei älteren Autofokussystemen war es oft hilfreich auf eine Kontrastlinie scharf zu stellen, damit der Autofokus schnell gefunden wird.

Es gibt auch Autofokus-Systeme, die mit Hilfe von Infrarot- oder Ultraschall-Sensoren arbeiten. Diese Sensoren senden Schallwellen aus und messen die Zeit, die sie benötigen, um von dem Gegenstand zurück zum Sensor zu gelangen. Auf diese Weise kann der Abstand zum Gegenstand gemessen werden und die Linse entsprechend bewegt werden, um das Bild scharf zu stellen. Diese sind in normalen Fotoapparaten allerdings nicht weit verbreitet.

Die meisten modernen Fotoapparate verfügen über einen Autofokus, der von der Kamera selbst gesteuert wird. Es gibt jedoch auch Systeme, bei denen der Autofokus manuell eingestellt werden kann, indem der Fotograf einen bestimmten Punkt im Bild auswählt, auf den fokussiert werden soll. Dies ist immer noch bei Leica Kameras der Fall, oder wenn Du alte analoge Objektive an Deiner spiegellosen Systemkamera adaptieren möchtest.

Was bedeutet GAS in der Fotografie?

Was ist GAS, das Gear Aquisition Syndrome in der Fotografie?

Der Begriff G.A.S. steht für „gear acquisition syndrome“ und bezieht sich auf die Tendenz von Fotografen, ständig neue Ausrüstungen zu suchen und zu kaufen, auch wenn sie bereits über eine ausreichende Ausrüstung für ihre Bedürfnisse verfügen. Dies kann aus dem Wunsch heraus geschehen, neue Technologien auszuprobieren, die Qualität ihrer Fotos zu verbessern oder einfach, weil sie Spaß daran haben, neue Ausrüstung zu erwerben. Manche Fotografen haben das Gefühl, dass sie ohne die neueste und beste Ausrüstung nicht in der Lage sind, ihre beste Arbeit zu machen, während andere einfach den Prozess der Anschaffung neuer Ausrüstung als Quell der Freude betrachten.

Chromatische Aberrationen

Chromatische Aberrationen

Chromatische Aberrationen werden auch Farbsäume genannt. Sie sind Abbildungsfehler von Objektiven, die durch die Qualität des Objektivs, die Einstellung der Blende und die Lichtverhältnisse sichtbar werden. In der Regel handelt es sich dabei um verfärbungen die im Bild an Schwachstellen des Objektiv sichtbar werden. Je besser die Qualität des Objektiv (und oft auch je neuer/teurer es ist), umso weniger treten diese Fehler auf. Nanovergütung und optimierte Produktionsprozesse lösen diese Probleme sehr gut, manchmal auch Objektivfilter.

Wie Du chromatische Aberrationen erkennst

Du siehst diese Fehler vor allem an farbigen Rändern bei Umrissen zwischen einem dunklen Motiv und einem hellen Hintergrund – insbesondere im Gegenlicht. Alte 50mm Objektive auf spiegellosen Systemkameras sind hier besonders anfällig. Die Farbränder sind meist blau violett, grün, gelb oder rot, je nachdem was für ein Objektiv Du benutzt.

Farblängsfehler sind auch chromatische Aberrationen, werden allerdings nicht durch Licht, sondern durch Schärfebereiche ausgelöst, oft bei bestimmten Blendeneinstellungen die entweder besonders weit geöffnet, oder besonders weit geschlossen sind. Sie können sich somit negativ auf die Unschärfebereiche des Bildes aus und zeichnen oft unschöne Farbsäume.

Chromatische Aberrationen vermeiden

Der erste Schritt ist es mit dem Objektiv etwas abzublenden, also nicht die weit geöffneteste Blende zu benutzen, sondern sie etwas zu schließen. Mir sind chromatische Aberrationen in 95% der Fälle egal – es gibt Situationen da nerven sie, aber wenn Du Dein Objektiv kennst, gehst Du diesen Situationen aus dem Weg, oder benutzt in dem Moment einfach ein anderes. In den meisten Fällen wird dieser Fehler wahrgenommen, wenn Du viel zu viel Wert auf Technik legst und zu wenig Wert auf Bildwirkung. Für alle anderen hat er oft sogar noch einen gewissen Retrocharme, da das Bild nicht perfekt ist, zumindest wenn es im Gegensatz zu dem Beitragsbild eine sinnige Bildidee hat.

Chromatische Aberrationen entfernen

Wenn Dich die chromatischen Aberrationen auf deinen Bildern stark stören, kannst Du sie am Computer relativ leicht korrigieren. Mit Lightroom, Photoshop oder ACDSee und den meisten anderen Bildbearbeitungsprogrammen für Fotografen ist es leicht diese mit einer automatischen Funktion oder ein paar Handkniffen zu entfernen. Hier ein Beispiel Tutorial zum entfernen von Farbsaumfehlern:

RAW oder JPEG? Welches Aufnahmeformat?

RAW oder JPEG

RAW oder JPEG

Typische Frage: Welches Aufnahmeformat ist eigentlich besser? Wenn Du ein Profi bist, ist dies eine Streitantwort, denn entweder Dir ist RAW total wichtig, Du hast ein Shirt „I shoot RAW“, oder es ist Dir egal, da Dir Dogmen und Fotoreligion nicht viel bedeuten.

Die Kurzantwort, wenn Du Dich gerade mit den Grundlagen der Fotografie beschäftigst, nimm am besten beides auf, außer Du bearbeitest jedes Deiner Bilder nach, dann kannst Du auch ruhig nur RAW verwenden.

Was ist der Unterschied zwischen RAW und JPEG?

Grundsätzlich gilt, wenn Du früher fotografiert hast, lag ein Film in Deiner Kamera. Dieser Film wäre die heutige RAW-Datei. Diesen Film hast Du vielleicht selbst entwickelt. Dieses eigene Fotolabor ist die heutige Bildbearbeitung mit Lightroom, Photoshop, ACDSee,… Oft wurde der Film aber auch einfach in eine Tüte gesteckt und in ein Labor geschickt. Die Bilder, die Du damals aus dem Laden abgeholt hast, das sind die JPEG-Aufnahmen. Die Qualität ist von Labor zu Labor unterschiedlich, hängt vom Papier ab und was Du vorher mit Deiner Kamera geleistet hast. (Außer das die Fotos heute leichter zu drucken sind, als wenn der Film verloren ist)

Wenn Du nun nur in JPG fotografierst, dann fehlen Dir erstmal alle Rohdaten. Dies kann Dir egal sein – sollte es aber nicht, denn vielleicht willst Du irgendwann in der Zunkunft doch mal mehr aus Deinen Bildern rausholen, oder es gibt neue Techniken und Programme, die noch mehr leisten. Wer weiß. Die Chance verspielst Du, wenn Du nicht zumindest RAW+JPEG aufnimmst.

Heute ist der Sensor wie ein Film, nur Du kannst ihn nicht austauschen. Früher hast Du Dir den Film gekauft, der Dir von den Farben und der Körnigkeit gefallen hat. Die Kamera war egal und Du konntest immer die gleichen Farben haben, egal welchen Kamerabody Du benutzt hast. Heute kaufst Du Dir die Kamera, deren Farben und Aufnahmen Dir gefallen. So waren die Farben von der Canon 5D Mark II oder der Sony A700 ziemlich besonders, schon wenn sie OOC (Out of Cam, also direkt aus der Kamera) waren. Wenn Du solch eine Kamera für Dich findest, dann fotografierst Du wahrscheinlich auch direkt im JPEG.

Lohnt sich RAW?

Was ist RAW überhaupt? RAW ist mehr Arbeit, denn RAW muss immer erst entwickelt werden, ehe Du es weiterverarbeiten kannst. Du kannst damit aber auch in der Regel mehr aus Deinen Bildern rausholen, zum Beispiel wenn es um den Dynamikumfang oder auch einfach nur die Veränderung des Weißabgleichs geht, da alle Bilddaten erhalten bleiben und weniger Veränderungen von Deiner Kamera an dem Bild vorgenommen werden. Aber vielleicht willst Du ja gerade den Look Deiner Kamera? RAW-Dateien sind in der Regel wesentlich größer – je nach Megapixelzahl kommen da schnell 25 MB pro Bild zusammen. Wenn Dir Speicher egal ist – was spricht dageben? Denke immer daran, RAW-Dateien müssen zuerst nachbearbeitet werden. Keine Lust noch länger vorm Rechner zu sitzen – dann nimm in JPEG auf.

Wann in RAW aufnehmen?

RAW ist das Rohdatenformat Deiner Kamera, also ehe irgendetwas von ihr gekocht, gebraten oder gebacken wird und Dir ein reduziertes/von der Kamera optimiertes Bild geliefert wird. RAW ist eigentlich ziemlich gut, nur wie schon gesagt arbeitsintensiv – und ob sich dies für Dich lohnt hängt stark davon ab, ob Du damit Dein Geld verdienst und/oder gerne vor dem Computer sitzt. Du kannst viele Workflows auch automatisieren, aber davon ein anderes Mal mehr. RAW eignet sich sehr gut für:

  • Langzeitbelichtungen und Nachtaufnahmen – die Aufnahmen wirst Du wahrscheinlich alle bearbeiten wollen, geh hier auf Nummer sicher.
  • Wenn Dir Speicherplatz egal ist, denn RAW verbraucht wenn Du viel fotografierst viel Platz auf Deinen Festplatten und muss gesichert werden.
  • Wenn Du jedes Foto am Rechner nachbearbeitest, denn gerade die Nachbearbeitungsmöglichkeiten machen RAW so attraktiv.
  • Wenn Du professionell Fotografierst und einen Beweis möchtest, dass die Aufnahmen von Dir stammen, wenn die Kunden nur die JPEG erhalten.

Wie in der Fotografie üblich gibt es kein klares richtig oder falsch. Es gibt best practices, aber wie Du es am Ende des Tages handhabts musst Du entscheiden. RAW+JPEG mit einer selektiven Bearbeitung einzelner Fotos ist ein guter Anfang.

Welche Kamera soll ich als Einsteiger kaufen?

Was ist die beste Kamera? Canon oder Nikon? Sony oder Fuji? Vielleicht doch eine Leica? Wahrscheinlich ist die beste Kamera die, die Du in der Hand hältst, wenn Du ein Foto machen willst. Aber das ist einer der typischen Sprüche, der eigentlich nur eine leere Phrase ist.

Was solltest Du bei Deiner neuen Kamera beachten? Als erstes: Vergiss die Technik, konzentrier Dich auf das was Du fotografieren möchtest. Eine gute Kamera setzt sich aus mehren Faktoren zusammen:

  1. Deinem Budget: überleg Dir vorher was Du ausgeben möchtest. Rechne auch mit 1-2 weiteren Objektiven wenn Du von einer Kompaktkamera oder Deinem Handy umsteigst.
  2. Wie liegt die Kamera in der Hand: die Kamera muss Dir gefallen, denn sonst wirst Du sie kaum benutzen. Es ist viel wichtiger, dass Du ein Gerät hast welches Dir Spaß macht, gut in Deiner Hand liegt und das Du immer dabei haben kannst, anstatt eine Kamera, von der alle anderen sagen wie toll ist sie. Also geh in einen Fotoladen oder auf eine Messe und nimm verschiedene Modelle in die Hand, die in Deinem Budget liegen.
  3. Der Bildqualität: Bei gutem Licht macht heute fast jede Kamera tolle Fotos. Der Preis einer teuren Kamera setzt sich aus anderen Dingen zusammen: Serienbildgeschwindigkeit, Bildqualität bei hohem ISO, Robustheit des Gehäuses, technische Spielerein, Autofokusgeschwindigkeit. Wenn Du Sport fotografierst, kauf Dir eine Kamera mit mehr als 10 Bildern pro Sekunde, Sony hat da mit der A77 II oder der A6000 ein paar gute und günsige Kameras im Angebot. Auch Panasonic ist mit mancher Lumix sehr schnell unterwegs. Wenn Du sehr viel in der Dunkelheit fotografierst, denk über eine Fuji nach, denn die liefert sehr gute Bilder bei schlechtem Licht mit jeder Preisklasse (auch wenn der Autofokus da nicht immer der beste war). Wenn Du keins von beidem machst, dann denke nicht zu viel darüber nach, jede Kamera kann tolle Fotos machen. Canon und Nikon haben einen sehr guten Gebrauchtmarkt, auf dem Du Schnäppchen machen kannst. Systemkameras fallen schnell im Preis und Du dank der vielen Modelle kannst Du günstige Bodies schießen, die Objektive sind in der Regel aber teurer.
  4. Denke langfristig: welche Marke gefällt Dir und mit welcher Marke willst Du in Zukunft fotografieren. Mir ist das ziemlich egal, ich fotografiere mit Fuji & Sony, ob Du nun Canon oder Nikon hast…. ich habe keinen Kamerashop 😉 Kaufe Dir keinen Lückenfüller einer anderen Marke, die Du eigentlich nicht magst. Gerade bei Systemkameras, also Kameras mit einem Wechselobjektiv, wirst Du nicht nur in die Kamera investieren, sondern auch in Deine Objektive – und die werden den Body überleben. Es ist also durchaus sinnvoll einen Einsteiger- oder Mittelklassebody zu kaufen und nach und nach ein paar gute Objektive, die Du später auch an einer Vollformatkamera verwenden kannst.

Psychologie der Fotografie

Deine Ausgaben für eine Kamera sind nur begrenzt durch Dein Budget. Egal was Du möchtest, es gibt keinen Waffenschein für Fotoapparate, der Dich daran hindern würde ein bestimmtes Objektiv, eine Mittelformatkamera oder alte analoge Glasplattenkameras zu kaufen. Das Problem ist, die Werbung sagt Dir, dass Du mit einer neuen Kamera bessere Fotos machen wirst. Wir alle wissen das dies nicht wirklich stimmt. Das ist ungefähr so wie mit den Fotos auf Deinen Lebensmitteln, da steht auch „Serviervorschlag“, da das fast nie so aussehen wird.

Die einzige Zutrittsberechtigung ist das liebe Geld. Je nachdem was Du fotografierst, ist die Größe der Kamera entscheidend. Als Streetfotograf freust Du Dich über eine möglichst unauffällige Ausrüstung, also je weniger Equipment, umso besser. Siehe Leica, oder die schönen Systemkameras von Fuji, Panasonic, Sony oder Olympus. Spiegelreflexkameras ohne Batteriegriff, Handykameras, oder „Schnappschusskameras“ wie die Ricoh GR. Unauffälliger ist hier besser, und wenn man doch noch eine Blende von 1.4 haben möchtest, muss wahrscheinlich ein Wechselobjektiv her. Kameras die klein sind müssen leider nicht billig sein.

Als Modefotograf, der gestellte Fotos möchte, braucht es eine Kamera die so groß ist wie nur möglich. Einschüchtern ist die Devise. Tiere haben keine Angst vor Megalinsen, wenn Du sowieso versteckt im Gras liegt, also klotzen statt kleckern, denn zu nah an einen Löwen oder Bären möchtest Du nicht.

Professionelle Unterwasserfotos mit einer billigen Kamera

In dem folgenden Video wird Dir gezeigt wie Du mit einer GoPro ein Unterwasserfoto nachmachen kannst, dass dem eines Profis in fast nichts nachsteht.

Welche Kamera ist empfehlenswert?

Es gibt also drei Gedankengänge:

  • Die Kamera ist egal, Du machst das Foto und jede Kamera kann tolle Bilder machen. Das ist der Kerngedanke der Show von digitalrev „Pro Photographer – Cheap Kamera“, in der Du sehr viel von professionellen Fotografen mit ziemlich miesen Fotoapparaten lernen kannst.
  • Die Kamera soll möglichst eindrucksvoll für die Kunden aussehen, je teurer umso besser.
  • Die Kamera musst die allerallerbeste Bildqualität liefern die sie kann, auch dies ist teuer.

Fazit:

Überlegt Dir was Du fotografieren wirst. Streetfotografen, und im gewissen Rahmen jeder Fotograf der mit Menschen zutun hat, kann mit einer kleinen Kamera oft besser fahren, da natürlichen Reaktionen Raum gegeben wird und die Kamera nicht einschüchtert. Allerdings fehlt manchen auch das Vertrauen, ob so eine kleine Bildmaschine wirklich schöne Fotos machen kann – hier gilt es die Situation von Dir zu erklären. Für alles andere gilt: kauft Dir das was zu Dir passt, mit dem Geldbeutel den Du hast – und wenn es ein Gewicht hat das nicht zu Rückenschwerzen führt, umso besser!

Fujinon 10-24mm f4.0 Erfahrungsbericht

Superweitwinkel Fujinon 10-24mm

Erwischt. Bei mir stehen weder Canon, noch Nikon DSLR im Schrank, sondern seit einigen Monaten sind die Spiegel in der Kamera, die mir am meisten Spaß macht, verschwunden. Klar, der Autofocus ist nicht so geil wie bei ner DSLR, aber egal. Fuji wurde die Waffe meiner Wahl als ich über eine neue Kamera nachdachte. Erstmal die Kleine um das System zu testen, wer will schon 2-5 Tausend Euro versenken ohne zu wissen ob’s gefällt? Genug Leute machen das, wenn ich mir den Gebrauchtmarkt so anschaue, aber die X-E1/2 war und ist eine wunderbare Kamera zu einem Schnapper-Preis. In meinen Fotokursen predige ich ja auch immer das erst der Objektivpark aufgebaut werden soll ehe es an eine neue Kamera geht.

Fujis sind kleine spiegellose Systemkameras die Stil haben – und eine Objektivauswahl die sehr durchdacht, hochwertig und auf Fotografen ausgerichtet ist. Den Spaß mit den alten analogen Objektiven und dem Focus Peaking mal ganz bei Seite gelassen (auch wenn Sony hier noch nen Tacken besser ist). Einfach Kameras die Spaß machen – und gute Qualität liefern. X-T1 und X-T10 sind natürlich auch kleine aber feine Spielzeuge.

Fujinon 10-24mm f4.0 OIS R Erfahrungsbericht

Da da Fujinon 10-24mm hier jetzt schon einige Zeit in Benutzung ist, wird es mal Zeit ein paar Worte darüber zu verlieren. So ganz untechnisch, denn ich habe ja weder Atomphysik noch Optik studiert und rein aus dem Bauchgefühl. Das Fujinon 10-24mm OIS R ist ein geiles Objektiv – wer eine Fuji besitzt und auf Weitwinkel anstatt auf Bokeh steht sollte hier zuschlagen, denn weiter ist keins der Objektive für die Fuji. Mit Unschärfe spielen geht hier zwar weniger – aber das erwartet ja auch niemand, der sich dieses Objektiv zulegt. Gefühlt ist das Objektiv riesig, aber schon an einer X-E1/2 liegt die Kamera trotzdem noch gut in der Hand und verführt zum Fotos machen. Die Gegenlichtblende ist für Weitwinkel typisch klein gehalten – würde sie sonst auf maximaler Einstellung ja auch viel zu schnell mit ins Bild kommen. Die Qualität ist wertig, die Blenden- und Zoomringe laufen sauber und das zarte Klicken lässt das Lächeln ins Gesicht kommen. Der Verwacklungsschutz funktioniert gut, wenn er auch bei sehr niedrigen Belichtungszeiten natürlich nicht zaubern kann und bei 1/10 – 1/20 Sekunde schonmal etwas verwackeln kann – und sei es nur in der teuflischen 100% Ansicht.

Fotografie Alexander Goder - www.alexander-goder.de

Einsatzgebiete für einen Superweitwinkel

Wenn Du Dir so ein Objektiv gönnst möchtest Du es entweder für die Landschaftsfotografie um möglichst viel Landschaft auf Dein Bild zu bekommen, für Aufnahmen auf kleinstem Raum oder für die Dramatik. Bestimmt gibt es auch noch andere Anwendungsgebiete, aber die fallen bei so einem Objektiv eher weniger ins Gewicht. Portraits erhalten hier schnell den Comedian-Look, der nur noch von einem Fischauge getoppt werden kann, und sind für die Menschenfotografie eher das „jetzt mal was anderes“ Objektiv um wunderschöne lange Storchenbeine und Riesennasen oder Stirnen zu produzieren.

Der Look eines Superweitwinkel ist, so geil er auch ist, natürlich eine Spielerei. Wie bei der Schärfentiefe, spielen wir mit der menschlichen Wahrnehmung und suchen uns einen „Gimmik“ der dem Bild, wie auch das Fischauge, einen Look gibt der immer zu erkennen ist. Ich finds geil, das Ding mit der Schärfe fällt für Dich natürlich weg, dafür solltest Du Dir dann doch lieber das 35mm 1.4 holen, hier hast Du zwar nicht ganz so viel Weite, aber schöne Unschärfe. Je weiter Du ins Weitwinkel gehst, umso geringer wird das Bokeh, also musst Du umso mehr auf Bildaufbau und Licht achten um den Blick des Betrachters zu lenken.

Für wen ist das Fujinon 10-24mm gedacht?

Auf jeden Fall für Fotografen die trotz Systemkamera ein gutes und schweres Objektiv haben möchten, denn leicht ist es bei weitem nicht. Für Fuji ist es, neben dem 35mm 1.4 und dem 55mm 1.2 ein Objektiv, das in keiner Tasche fehlen sollte, auch wenn es wahrscheinlich nur bei Landschaftsfotografen wirklich oft zum Einsatz kommen wird.

Insgesamt bietet das Fujinon XF 10-24 mm F4 R OIS nicht nur eine hervorragende und stabile Verarbeitung, sondern mit die beste Bildqualität die ich bei einem Weitwinkelzoom bisher gesehen habe. Das Objektiv ist meiner Meinung nach jeden Cent seiner knapp 1.000 Euro wert – auch wenn es eine Träne über die Wange kullern lässt. Mit etwas Glück kannst Du es gebraucht für ca. 760-820€ entweder bei ebay oder im dslr Forum erwischen. Am Ende kannst nur Du entscheiden, ob es wirklich etwas für Dich ist, indem Du es ausprobierst.

10-vs-24mm-fujinon

Anderswo im Netz

Kaufen kannst Du das Ding z.B. hier: bei amazon (Affiliate Link)

Neue Steuer in der Objektivherstellung – Objektive nur noch ab Blende 5.8?

Lichtstärke erklärt

Edit: 02.04.2015 Dem Datum nach war gestern der erste April. Also, nix ist mit dieser Steuer. 🙂

[Berlin] Selten bringen wir Neuigkeiten die mit der Technik zutun haben, aber fast nichts wird die fotografische Geschichte so ändern wie diese Neuigkeit.

Der Zusammenschluss aus Nikon, Canon, Fuji, Sony, Olympus, Pentax, Panasonic und Zeiss (kurz: NCFSOPPZ) wird nur noch Objektive ab Blende 5.8 bauen.

Das Bokeh der letzten Jahre und die fehlenden Bildaussagen (insbesondere von Hochzeits- und Portraitfotografen) zu Gunsten von Objektiven mit Blende f/1.2 bis f/1.8 „ruiniert die Fotografie“ so Pressesprecherin Ingeborg Bachfrau am heutigen Morgen. In einer Nacht un Nebelaktion wurde hier in Zusammenarbeit mit den internationalen Kulturämtern eine neue Steuer geschaffen, die zur Förderung der Künste eingesetzt wird.

Leica, als einer der wenigen Hersteller hat sich gegen diese Entwicklung entschieden und wird mit hohen Strafauflagen der Industrie rechnen müssen.

Wilfried Peters hierzu: „Wir sind uns bewusst, dass dies die Produktkosten unserer Kameras wesentlich erhöhen wird, da wir pro Blendenstufe hohe Abgaben zahlen werden – aber wir sind uns sicher, dass unser Engagement auf Zuspruch bei den Fotografen treffen wird.“ Bisher ist noch nicht bekannt, wie hoch die Steuer pro Blendenstufe wird, es wir aber von mehreren 100€ pro voller Blendenstufe ausgegangen.

Es wird erwartet, dass der Gebrauchtmarkt und die Systemkameras profitieren werden, da hier eh fast nur gebrauchte analoge Hipsterobjektive verwendung finden.

Wir sind auf die weitere Entwicklung gespannt.

Last Minute Weihnachtsgeschenke für Fotografen

Weniger als 10 Tage noch bis Weihnachten. Weihnachten, das Fest der Liebe und die Zeit der Geschenke. Wie jedes Jahr stürzen sich die Massen kurz vor Weihnachten in die Läden, um noch ein Geschenk für die Liebsten zu finden. Kennen wir alle. Hier ein paar Geschenkideen, die das Fotografenherz erfreuen, und es wahrscheinlich sogar noch bis Weihnachten unter den Baum schaffen. Jetzt aber hurtig 🙂
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