Kreative Blockaden überwinden

Kreative Blockaden überwinden

Kreative Blockaden überwinden – oder wie Du Dich auf Deine Kunstwerke, anstatt den überflüssigen Ballast konzentrierst. Brillianz kommt nur in den seltensten Fällen, wie zum Beispiel bei Leonardo, verpackt als Universalgenie. Geniale Erfolge entstehen nicht aus einer brennenden Leidenschaft, sondern aus einem sehr niedrigen Schmerzempfinden und einer hohen Leidenstoleranz. Woher sonst sollte Dein Wille kommen, der notwendig ist, Dich auf eine Sache so lange zu konzentrieren, wenn Du auch tausend andere Dinge tun könntest? Wie solltest Du anfängliche Rückschläge verkraften?

Wenn wir Boxern mit Leidenschaft zuschauen, sprechen wir vom Kämpferherz. Wenn wir großartige Kunst sehen berührt sie unser Herz. Wenn wir uns verlieben, schießt uns Amor mit seinem Pfeil genau an diese Stelle.
Weiterlesen

Foto Ideen Herbst – Herbstfotografie Tipps und Tricks

Nach dem unglaublich heißen Sommer ist der Übergang in den Herbst dieses Jahr fließend. Die Temperaturen sind angenehm mild und erst langsam läuft der Herbst an und die Blätter fallen immer weiter. Die Sonne steht schon ziemlich tief und langsam kannst Du Modelle noch nicht so richtig schön quälen, wenn Du Sie in zu dünnen Klamotten an der freien Luft fotografierst.
Hier sind ein paar Herbstfotoideen um die Kamera im restlichen Herbst öfter auszupacken.
Weiterlesen

Berühmte Fotografen

Sammlung berühmter Fotografen

Es gibt viele berühmte Fotografen. In diesem Artikel lernst Du einige bekannte und weniger Bekannte Meister der Fotografie kennen. In der Regel durch kurze Dokumentationen oder Interviews zu deren Lebenswerk. Wenn Du mehr über berühmte Fotografen wissen möchtest ist die Stadtbibliothek Deines Vertrauens in der Regel ein guter Startpunkt. Wenn Dich ein aktueller Querschnitt erfolgreicher deutscher Fotografen interessiert, wirf einen Blick in „Deutschlands beste Fotografen“. Plakativer Titel, aber ein schneller Überblick. Auch solltest Du Dir die Mitgliederliste, insbesondere aus den ersten 20 Jahren, der Magnum Agentur anschauen und diese Bilder verschlingen. Henri Cartier Bresson war einer der Mitbegründer und auch die restlichen Fotografen stehen diesem kaum nach. Weiterlesen

Was ist Kunst?

Was ist Kunst

Kunst ist Kunst und der Begriff ist frei, warum also darüber schreiben? Da das Wort Kunst so viele Bedeutungen hat – und da Du vielleicht gerne ein Künstler sein möchtest, ein paar Gedanken zum Kunstbegriff. Die Kunst in Deutschland, Europa und dem Rest der Welt ist eine Wertanlage in kultureller Form.

Definition Kunst

Wann ist etwas Kunst? Kunst im Volksmund ist das kreative Arbeiten mit Material. Bereiche der Kunst sind im Allgemeinverständnis Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulpturen oder Werke wie die Konzeptkunst, Installation und Perfomance, die für Außenstehende oft seltsam anmuten. Vielleicht ist Kunst auch noch ne schöne Vernissage mit Sekt.

Kunst, wie auch die Kunstfotografie, entsteht im sogenannten Diskurs. Dies sind Werke von Künstlern, die im Kanon besprochen, von Händlern gehandelt, oder in Ausstellungen und Museen ausgestellt werden. Das ist die sogenannte Bildende Kunst, die vielleicht irgendwann in Geschichtsbüchern, Feuillton oder im Kunstunterricht besprochen wird. Sie wird von Eliten definiert und als Wertanlage gehandelt und nicht (nur) gekauft, weil die Kunst gefällt.

Wie wirst Du Künstler oder Künstlerin?

Ist das Kunst?

Ist das Kunst? Magritte in der Streetart, Kunst oder Schmiererei?

Künstler kannst Du Dich jederzeit nennen, die Bezeichnung ist so frei wie die des Fotografen, aber ob Du (gute) Kunst machst oder als Künstler wahrgenommen wirst, kannst Du nicht selbst bestimmen. Vielleicht sind Deine Werke nett, schön, handwerklich gut, langweilig, plakativ, platt, kitischig oder auch gut. Den ersten Zugang erhältst Du in der Regel durch eine Mappe an einer Kunsthochschule, das wäre der klassische Weg (für viele leider auch direkt in HarzIV).
Handwerklich perfekt ist nicht unbedingt Kunst. Schön ist nicht unbedingt Kunst. Kunsthandwerk ist definitiv nicht Kunst, sondern Handwerk.
Bildende Kunst ist elitär. Das teuerste Foto der Welt kann sich auch fast niemand im Original leisten. Streetart ist auf andere Art elitär. Es gibt auch die angewandte Kunst, diese hat einen praktischen Nutzen, sei es Design, Kunsthandwerk, Architektur oder Mode.

Was ist gute Kunst?

Für Künstler gibt es, wenn sie „echte“ Kunst machen, eigentlich nur 4 Regeln:

  1. Der Motor der Kunst ist die Innovation.
  2. Mach Deine Kunst gut.
  3. Kannst Du es nicht gut machen, mach es groß.
  4. Kannst Du es nicht groß machen, mach es rot.

-wiederholen-

Schön, dass dies nicht nur von einem Dozenten, der inzwischen Professor für Kunst ist, in meinem Kunststudium erzählt wurde, sondern Punkt 3 anscheinend auch für Fotografen gilt. So zumindest sagte Marc Hauser 2014: “If you can’t do it right, do it big.” und der muss es wissen, schließlich hat er schon für das Rolling Stones Magazine, Pepsi oder den Playboy fotografiert.

Künstlerisches Auge entwickeln

Künstler oder Handwerker? Gehen wir mal einen Moment davon aus, dass nur wenige Fotografen sich lieber mit der Technik beschäftigen und mit Objektivwerten und Belichtungszeiten eine Ehe eingehen, sondern auch gerne Kunst produzieren möchten. “Perfektion ist langweilig”.
“Perfekte” Aufnahmen, retouchieren bis auch jedes Gesicht faltenfrei und gleich gemacht worden ist, sind für den Löwenanteil der Werbung sinnvolle Strategien. Kunst ist ein Kanal um Fragen zu stellen, nicht um oberflächliche Bedürfnisse zu befriedigen. Fragen an den Betrachter, das Hinterfragen von Gegebenheiten oder auch nur die Frage: WARUM? Oder vielleicht auch um sich dem ganzen Prozess der Verwertbarkeit zu entziehen, um umso interessanter zu werden. Unsere Gesellschaft ist eine Gesellschaft der Massenindividualität. Warum sonst verkaufen wir unsere Privatsphäre an soziale Netzwerke. Warum geben wir unsere Daten in Facebook ein & benutzen einen Service wie GoWalla oder Foursquare und rauben uns jede Überraschung auf einer Reise? Transparenz? Sicherheit?

Künstler stellen Fragen. Fragen an sich selbst, an die Betrachter und Besucher, an Sammler, die Gesellschaft, praktisch an alle, die mit einem Kunstwerk in Berührung kommen. Ohne Künstler keine Kunst. Egal ob man den minmalistischen Ansatz verfolgt und alles reduzieren möchte, oder ob man alles übertreibt, es muss einfach von INNEN kommen.

Was ist schlechte Kunst?

Was ist Dein Weg in der Kunst?

Was ist Dein Weg in der Kunst?

Stell Dir den Künstler als Trichter vor, dieser sammelt (Erfahrungen, Ideen, Konzepte, etc.), dechiffriert diese Dinge in seinem Kopf (vllt. auch Herz), setzt sie künstlerisch um und stellt sie zur Diskussion in den öffentlichen Raum. Stereotypen, Gefälligkeit und Nachahmung haben deshalb so einen geringen Wert: egal ob Fantasy, Goth Chick, Stockfotos, oder andere Stereotype “Kunstwerke”. Die meisten Fotos sind entweder Handwerk oder Reproduktionen von Bildern und Ideen, die wenige relevante Fragen stellen und bei dem Betrachter wenige Fragen auslösen, da sie nicht hinterfragen sondern zuviele ungefragte Antworten geben.
Beispiel: Ein Fantasy Bild mit einem Krieger und ein paar Schlangen, einer halbnackten Frau auf einem Haufen toter Gegner reckt sein Schwert in den Himmel. Du kannst es Dir jetzt schon leicht vorstellen. Alles lässt sich schnell erschließen und verliert schnell an Spannung, außer Du findest eine sehr eigene Herangehensweise.

Was ist also Schönheit, die sowieso im Auge des Betrachters liegt, wirklich wert? Nicht viel. Oscar Wilde sagte schon vor über 100 Jahren sehr treffend:

The moment you think you understand a great work of art, it’s dead for you.

Wiederverwertbarkeit. In einer Aufmerksamkeitsökonomie, also in einer Gesellschaft mit wenig Zeit und zu viele Informationen, sind für viele Künstler kurze Wege zu mehr Likes & Shares ein Zeichen von Erfolg, oft aber nur ein Lob an ein sexy Model oder eine herausragende Landschaft. Sich mit Lob zufriedengeben verleitet uns das Risiko nicht mehr zu wagen. Neue Wege müssen erst entdeckt und nachvollzogen werden. Vielleicht verstehen die Betrachter die Inhalte auch erst mit viel Arbeit, oder gar nicht. Geschichten die mit dem Holzhammer erzählt werden oder eine plakativ einfach zu entschlüsselnde Bildsprache machen das Erlebnis Kunst, sei es im Film, Ton oder Bild, zu einem passiven Konsum, der nur wenig Aufmerksamkeit erfordert und kaum nachhaltigen Wert hat.

Für Seth Godin geht es bei seiner Definition von Kunst nicht um das Kunstwerk, sondern um den Künstler, der den Mut hat Widerstände zu überwinden und etwas zu erstellen, was [abstrakten] Wert hat. Ein legitimer Ansatz, bis auf den Betrachter, der außen vorgelassen wird. Ohne Betrachter und sprechen über Kunst, ist Kunst keine Kunst, sondern ein Bild. Ein Foto. Eine Zeichnung. Das Zauberwort heißt hier in Fachkreisen Diskurs, sollte aber in Zeiten des Internets weit weniger Elitär betrachtet werden, da es seit der Streetart nicht mehr nur um Geld geht und Aufmerksamtkeit einen (fast) ebenso hohen Wert hat.

Welche Fragen stellst Du mit Deinen Bildern? Welche Fragen stellen Deine Betrachter? Was ist Dein Anspruch an Dich selbst?

Fazit:
Halte Dich nicht zu lange damit daüber nachzudenken was Kunst ist auf: Mach lieber Etwas und schaffe neue Werke, anstatt darüber zu diskutieren was andere machen oder was Du machst. Kunst ist Kunst und ist am Ende des Tages frei, also steht es auch Dir frei Kunst zu machen. Schau Dir viel an, lerne woher die Ideen kommen, warum es Kunst gibt und werd aktiv.

Visionen Gestalten

Visionen Gestalten

avedition ist ein Verlag von kreativen Menschen für Kreative. Die Bücher sind an Designer und Zukunftsgestalter gerichtet, nicht zwangsläufig an Fotografen. Gerade deshalb sind sie spannend, auch für Fotografen. Im Buch Visionen gestalten geht es genau darum. Auf etwas mehr als 250 Seiten werden Projekte vorgestellt, viele die beim Pilotprojekt PLATFORM vorangetrieben werden. Dieses Buch über „interdisziplinären Denkweisen und Praktiken in Design, Kunst und Architektur“ wurde von Elisaeth Hartung herausgegeben. Das Buch wurde mir vom Verlag zur Vorstellung zur Verfügung gestellt, monetär entlohnt werde ich nicht.

Das Buch ist wunderbar gestaltet, von der Typografie über das Layout und die verwendeten Bilder. Es wechselt sich zwischen Interviews mit Designern, Architekten, Künstlern und Wissenschaftler und der Vorstellung von Projekten aus der Praxis ab. Die Projekte sind breit gefächert. Zum Beispiel Landpack bei dem Stroh als alternatives Verpackungsmaterial wiederentdeckt wird. Oder Fresh and Fading Memories über die künstlerische Transformation des Abfalls.

Insgesamt kommen in dem Buch des Verlags av edition 29 visionäre Experten aus Design, Kunst, Architektur und Co. zu Wort. Die Beispiele aus der Praxis zeigen innovative Modelle und Methoden auf. Das Buch fragt nach Kompetenzen, Verantwortung und Zukunftsperspektiven der gestaltenden Disziplinen. Gerade hier wird es für Fotografen interessant, die mehr wollen als nur schöne Bilder zu machen. Die Dokumentation von Zukunftsvisionen, die Mitarbeit an wegweisenden Projekten und die ansprechende Präsentation von eben diesen um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen, sind alles Ideen die von Fotografen festgehalten werden sollten. Veränderung, Wandel, Prozess. Werbematerial, Support und das öffnen der Augen vor den Herausforderungen unserer Zeit. Das Buch liefert einen breiten Querschnitt an Ideen und Projekten, die vielleicht auch Dich dazu anregen Deine Fotografie für die Zukunft bereit zu machen.

Herausgeberin Elisabeth Hartung ist promovierte Kunstwissenschaftlerin. In München ist sie für das Pilotprojekt PLATFORM verantwortlich und zeichnet sich mit dem Team für das Buch verantwortlich und trägt den Dialog aus Design, Kunst und Öffentlichkeit nach außen.

»Visionen gestalten« ist ein Blick nach vorne. Eine Aufforderung mitzumachen. Und ein Impulsgeber um vielleicht in der eigenen Stadt an der Veränderung zu arbeiten. Hier ist die Buchseite beim Verlag. Hier findest Du es bei Amazon*.

Der Brokkoli Baum und Instagram Alptraum

Herbstlichter - Baumfoto

Instagram – das soziale Teilen von Momenten die Dein Leben bereichern, oder einfach nur die kurze Jagd nach Herzchen. Instagram ist ein spannendes Thema für Fotografen. Ich selbst bin zu spät auf den Zug aufgesprungen (-> hier idelt mein Account), wenn ich mir die Entwicklung von facebook anschauen bin ich darüber auch nicht wirklich traurig. Fotografie ist für mich entweder Arbeit oder die Umsetzung von Ideen, selten eher das Erhaschen von Likes, dafür habe ich mich zuviel mit Psychologie auseinandergesetzt und wie die Internetindustrie unsere eigenen Instinkte gegen uns einsetzt, als ob wir am Automaten in der Spielhalle stehen. Instagram ist auf jeden Fall eine Quelle von Stereotypen, Kopien, Klischées und Kitsch. Ein wunderbarer Artikel über die Langeweile und Austauschbarkeit der Instagram-Landschaftsfotografen findest Du hier.

Brokkoli Tree

Die Geschichte des Brokkoli Tree in Schweden ist eine traurige Geschichte. Ein Mann geht an einem Baum vorbei. Macht ein Foto. Macht den Baum zu seinem Projekt. Macht Bilder, viele Bilder, veröffentlich diese, macht einen Kalender und beobachtet die gesamte Bandbreite der Emotionen. Die Begeisterung für den Baum. Menschen reisen zum ihm, betrachten ihn, füllen die Landschaft. Es endet damit, dass ein Vandale den Baum ansägt – und ein angesägter Baum kann nicht repariert werden. Das was war wird nicht mehr sein. Jeden Tag werden tausende Bäume gefällt. Ist das schlimm? Gehört es zum Leben? Sind wir nur traurig weil der Baum „Fame“ hatte? Die Geschichte stimmt auf jeden Fall traurig weil ein Werk der inspiration verschwunden ist. Aber schaut Euch selbst das Video an.

Potraitfotografie Tipps

Portraitfotografie Tipps

Über die Portraitfotografie wurde schon viel geschrieben – und trotzdem sehen alle Fotos bei Instagram gleich aus: 35mm Gegenlicht Portrait mit rothaarigem Mädel und Sommersprossen. Unschärfe bis zum geht nicht mehr. Das Sammeln von Likes für sexy Modelle – nicht für gute Fotos. Du solltest eigentlich Deine Kamera in der Hand haben und fotografieren, also halte ich das hier kurz. Abseits des ganzen Blabla und der typischen Rezepte, die Du auf youtube oder auf anderen Fotoblogs finden magst. 10 Portraitfotografie Tipps und Portraitkonzepte, damit Deine Fotos besser werden.

Gute Portraits fotografieren/h2>

10. Blick lenken

DU erschaffst Bildwelten, also ist es Dein verdammter Job das Bild zu gestalten und den Blick des Betrachters zu lenken. Wie lenkst Du den Blick? Das kommt ganz auf Dein Motiv an:

  • Unschärfe hilft. Also gehst Du nah ran und reißt die Blende auf.
  • Rahmen helfen. Also achte auf den Hintergrund und das die Linen nicht aus deinem Modell wachsen, sondern das Dein Model in einem Rahmen steht, ideal sind Fensterrahmen, Türen, etc.
  • Licht hilft. Lerne es zu lesen. Lerne es zu formen. Finde den richtigen Ort zur richtigen Zeit und stelle Dein Model an den richtigen Platz.
  • Zu wissen was Du zeigen willst hilft. Reduktion! Frage Dich bei jedem Element auf Deinem Foto: muss das hier hin? Brauche ich das wirklich? Kann ich das rausstreichen?

09. Selektive Schärfe

Was soll gesehen werden, was nicht. Du selektierst die Schärfepunkte in Deinem Bild – und wenn Du mit Blende 12 draufhältst, dann hast Du bewusst alles scharf und arbeitest mit anderen Mitteln. Das kann, gerade in der Streetfotografie oder Abseits von gefälligen Bildlooks, sehr charmant sein. Ansonsten überlege Dir wo Du das Bild scharf haben willst, warum Du genau dort scharf stellst und nicht woanders. Bei einem Portrait sind das in der Regel die Augen. Nase oder Ohren fühlen sich meist verdammt falsch an, wenn Du das Foto dann siehst. Aber, es müssen nicht nur die Gesichter sein, auf die Du den Fokus lenkst, der Körper hat noch viele andere interessante Teile, die Du in den Mittelpunkt Deiner Bildidee stellen kannst.

Tipps zur Portraitfotografie

08. Detaillierte Portraits

Zu einem Portrait gehört mehr als das Gesicht. Finde die interessanten Details. Das ist Dein verdammter Job – also mach ihn! Beschäftige Dich mit Deinem Modell. Entwickele den Blick für das Besondere. Hab Spaß. Entdecke die Details die noch niemand vorher gesehen hat. Finde das perfekte Licht, das diese Details betont.

07. Fokus in Portraits? Auf die Augen!

Wenn Du Fotos von Gesichtern machst setze den Fokus auf die Augen. Das ist einen einzelnen Punkt wert, auch wenn es schon bei Punkt 09 erwähnt wurde! Nicht auf die Ohren, nicht auf die Nase, nicht auf den Hinterkopf! Triff die Augen oder wirf das Bild weg. So einfach ist das.

06. Smalltalk mit Modellen

Bei der Fotografie geht es um Emotionen. Authentisches Leben. Es gibt genug seelenlose Stockfotos, die gehasst werden. Google einfach mal nach Stockphotos from Hell. Du brauchst dazu keine neuen Fotos beisteuern, wenn Du nicht willst. Mach lieber etwas, an das sich die Menschen erinnern. Und um Emotionen zu wecken kannst Du mit den Menschen sprechen. Geschichten erzählen. Wissen wie Du Emotionen weckst – und wann Du was sagst. Rumdödeln, Quatschen, Palavern, alles erlaubt – solange es Ergebnisse bringt.

05. Licht für Portraits lesen

Versteh Deine Kamera. Versteh das Licht. Unschärfe ist keine Bildaussage. Mit Licht erzeugst Du Stimmungen. Also lerne Licht zu lesen und einzusetzen. Es wird Deine Fotos vielleicht verbessern. Ein guter Ansatzpunkt ist Rembrandt. Ein anderer jeder X-beliebige Hollywood Film. Gerade die düsteren spielen stark mit Licht. Schau Dir ein paar Filme an und lass Dich inspirieren.

04. Silhouetten in der Portraitfotografie

Wenn nichts geht, such Dir Gegenlicht und arbeite mit dem guten alten Scherenschnitt. Sieht toll aus. Macht Spaß und die Ergebnisse sind eine angenehme Abwechslung.

Say Cheese

03. Geheimer Portraitfoto Tipp – Don’t Smile

Deine Modelle müssen nicht lächeln. Das ist für Oma-Fotos von Enkeln. Niemand muss auf Fotos lächeln. Niemand muss ernst gucken. Es ist Dein Job herauszufinden wie Du die beste Seite aus Deinem Modell herauskitzelst.

02. Fotorezepte beherrschen

Fotosessions werden leichter, wenn Du eine Ahnung von dem hast, was Du tust. Rezepte helfen Dir in kurzer Zeit vorhersehbare Ergebnisse zu erzielen. Ein Rezepit ist eine Technik, die Du gemeistert hast. Fensterlicht. Weißer Hintergrund. Strobist. etc.

01. Improvisieren in der Portraitfotografie

Nutze was Du hast. Setze Dir Grenzen, mit denen Du arbeitest. Hab Spaß und geh mit dem Flow. Jede Shotlist, jedes geplante Event wird Dir durch Murphy’s Gesetz aus den Fugen gerissen. Lerne damit zu leben. Mache das Beste aus dem was Du hast und heul nicht rum. Finde raus was Du willst – und was Du nicht willst. Mach gute Fotos. Kreativität ist eine Flamme die in Dir brennt. Ob das nun ein Streichholz, Teelicht, Lagerfeuer oder Waldbrand bist liegt an Dir, Deinem Talent und Deinem Biss.

Portraitfotografie Tipps

Animierte Portraits – Die Fotografie der Zukunft

Zukunft der Portraitfotografie

Ab und an laufen Dir Sachen über den Weg bei denen sagst Du entweder WOW, oder Du kriegst eine Gänsehaut. Das Projekte von der Tel Aviv University gehört irgendwie dazu. Hier reicht den Wissenschaftlern ein Portraitfoto um eine Animation zu entwickeln, die je nach Emotion erschreckend echt wirkt. Stock-Animationen für Stock Fotos? Die Anwendungsgebiete sind vielseitig: von einfachen animierten Profilbildern, die eine Reaktion bei facebook zeigen, über bewegte Kunstwerke in der Malerei zu realistisch wirkenderen Service Bildern auf Websites.
Durch verschiedene Referenzpunkte werden Bild mit einem Basisvideo kombiniert. Die Effekte sind so realitätsnah, dass Du Dich vielleicht fragst, warum Du noch Menschen ein echtes Lächeln abgewinnen solltest. „Canned Emotions“ werden funktionieren – so wie es schon der „canned laughter“ bei Sitcoms macht. Bilder werden ansprechender, emotionaler und hibbeliger. Spannend. Sehr spannend. Und es erinnert schon ein wenig an Harry Potter und die verzauberten Fotos die nie an Ihrem Platz bleiben. Zumindest in klein.

Farbkontraste – in Fotografie und Kunst

In der Malerei (Johannes Itten hat diese damals niedergeschrieben) gibt es 7 Kontraste, die natürlich auch in der Fotografie genutzt werden können. Einige dieser Kontraste sind mit der Kamera im Alltag nicht so leicht umzusetzen. Zum Beispiel der Simultankontrast oder der Farbe an sich Kontrast, da hier besondere Elemente gefunden werden müssen, die in der Natur nicht so häufig vorkommen. Andere Kontraste gehören zum Standardrepertoire, wie der Hell-Dunkel-Kontrast, der Kalt-Warm-Kontrast oder der Komplementärkontrast. Auf jeden Fall sind Kontraste eine tolle Übung um Fotografieren zu lernen und etwas weg von der technischen Fotografie, mehr zum Sehen und der kreativen Gestaltung zu kommen.

Hell-Dunkel-Kontrast

Hell-Dunkel-Kontrast
Der Hell-Dunkel-Kontrast kommt sowohl bei den häufig als unbunt bezeichneten Farben Schwarz, Weiß und Grau als auch bei den Buntfarben vor. Man bezeichnet damit den Kontrast, der durch die unterschiedliche Farbhelligkeit zweier Farben entsteht. Wie Du in diesem Foto siehst, leuchtet der hier portraitierte Kämpfer Nicolas Renier förmlich vor dem schwarzen Hintergrund.

Kalt-Warm-Kontrast

Kalt Warm Kontrast
Der Kalt-Warm-Kontrast bezeichnet die unterschiedliche Empfindung von Menschen beim Anblick von Farben und die Verwendung dieses Kontrastes als Stilmittel. Auf dem Beispielfoto siehst Du, dass die blaue Farbe des unscharfen Weges Dich ein bisschen frösteln lässt, sich das Foto aber im oberen Teil direkt wieder aufwärmt. Da die blaue Farbe aber das Bild dominiert, hat es insgesamt ein etwas kälteres Gefühl.

Farbe an sich Kontrast

Der Farbe-an-sich-Kontrast wird auch Farbton-Kontrast genannt, da hier die Farbe in dem Ton Ihrer stärksten Leuchtkraft verwendet werden. Dieser Kontrast wird zum Beispiel für Warnschilder verwendet, oder um die Aufmerksamkeit besonders stark zu lenken. Unterschiedliche Farben haben eine unterschiedliche Leuchtkraft. Die intensivsten Farbe-an-sich-Kontraste werden mit ungetrübten Farben wie Primärfarben, Sekundärfarben oder Spektralfarben erreicht. Werden die Farben gebrochen, also Tertiärfarben verwendet, nimmt die Kontrastwirkung ab.

Qualitätskontrast

Der Qualitätskontrast, auch Intensitätskontrast genannt, ist ein Kontrast, der zwischen gesättigten, leuchtenden Farben und stumpfen, trüben und gebrochenen Farben entsteht, also durch Unterschiede in der Farbqualität, nicht durch Unterschiede bezüglich der Flächenanteile, wie der Quantitätskontrast. In der Perspektive entspricht er der Luftperspektive.

Quantitätskontrast

Der Quantitätskontrast, auch Mengenkontrast genannt, beruht, im Unterschied zum Qualitätskontrast, auf der Gegenüberstellung verschieden großer Farbflächen. Wenn diese in bestimmten Verhältnissen vorliegen, ist die optische Wirkung der Farben gleich intensiv und wird daher als harmonisch empfunden. Dabei ist die Wirkungskraft einer Farbe erstens von ihrer Leuchtkraft und zweitens ihrer Fleckengröße abhängig. Beispielsweise entspricht ein Teil Orange zwei Teilen Blau und ein Teil Gelb etwa 3 Teilen Violett. Rot und Grün entsprechen sich in gleichen Anteilen. Diese harmonischen Quantitäten ergeben statisch ruhige Wirkungen. Somit wird der Quantitätskontrast durch die Verwendung der harmonischen Farbmengen neutralisiert. Der Quantitätskontrast ist im eigentlichen Sinn ein Proportionskontrast.

Komplementärkontrast

Beispiel Komplementärkontrast

Komplementärkontrast Beispiel – Foto Johannes Plenio

Der Komplementärkontrast ist der subjektive Kontrast, der zwischen zwei komplementären Farben entsteht. Komplementäre Lichtfarben löschen sich gegenseitig aus, wenn sie gemischt werden. Sie ergeben in ihrer Mischung ein neutrales Grauschwarz. Ein bekanntes Beispiel sind rote Haare vor grünem Hintergrund.

Komplementäre Farbpaare sind:

  • Gelb und Violett
  • Blau und Orange
  • Rot und Grün

Simultankontrast/Sukzessivkontrast

Simultankontrast ist eine von bestimmten primären Pigmentpaaren gleichzeitig (simultan) ausgelöste Kontraststeigerung der empfundenen Farbintensität. Kurz und verständlich: Ein und dieselbe Farbe wirkt unterschiedlich, z.B. vor einem dunklen Hintergrund heller und vor einem hellen Hintergrund dunkler, auch verändert sich die Farbintensität und eine Farbe wirkt farbiger oder unbunter. Länger, wo und warum das so ist:
Die Farbwirkung nebeneinandergesetzter ungemischter Pigmente ist also stärker als die Farbe der einzeln dargebotenen oder gar gemischten Pigmente. Physikalisch identische Reizursachen können in Abhängigkeit vom Kontext unterschiedliche Wahrnehmungen auslösen. Sukzessivkontraste (auch Nacheffekte oder Nachbilder) bei der Farbwahrnehmung entstehen durch die Anpassung des Auges gegenüber bestimmten Lichtreizen der Netzhautrezeptoren. Dabei verbrauchen sich die Pigmente für eine der drei Grundfarben, der das Auge für längere Zeit ausgesetzt ist, so dass die neuronale Reaktion immer schwächer wird. Durch diesen Umstand befindet sich das entsprechende Komplementärfarbensystem nicht mehr im Gleichgewicht, was zur Folge hat, dass die Gegenfarbe des ursprünglichen Reizes erscheint.

Chromatische Aberrationen

Chromatische Aberrationen

Chromatische Aberrationen werden auch Farbsäume genannt. Sie sind Abbildungsfehler von Objektiven, die durch die Qualität des Objektivs, die Einstellung der Blende und die Lichtverhältnisse sichtbar werden. In der Regel handelt es sich dabei um verfärbungen die im Bild an Schwachstellen des Objektiv sichtbar werden. Je besser die Qualität des Objektiv (und oft auch je neuer/teurer es ist), umso weniger treten diese Fehler auf. Nanovergütung und optimierte Produktionsprozesse lösen diese Probleme sehr gut, manchmal auch Objektivfilter.

Wie Du chromatische Aberrationen erkennst

Du siehst diese Fehler vor allem an farbigen Rändern bei Umrissen zwischen einem dunklen Motiv und einem hellen Hintergrund – insbesondere im Gegenlicht. Alte 50mm Objektive auf spiegellosen Systemkameras sind hier besonders anfällig. Die Farbränder sind meist blau violett, grün, gelb oder rot, je nachdem was für ein Objektiv Du benutzt.

Farblängsfehler sind auch chromatische Aberrationen, werden allerdings nicht durch Licht, sondern durch Schärfebereiche ausgelöst, oft bei bestimmten Blendeneinstellungen die entweder besonders weit geöffnet, oder besonders weit geschlossen sind. Sie können sich somit negativ auf die Unschärfebereiche des Bildes aus und zeichnen oft unschöne Farbsäume.

Chromatische Aberrationen vermeiden

Der erste Schritt ist es mit dem Objektiv etwas abzublenden, also nicht die weit geöffneteste Blende zu benutzen, sondern sie etwas zu schließen. Mir sind chromatische Aberrationen in 95% der Fälle egal – es gibt Situationen da nerven sie, aber wenn Du Dein Objektiv kennst, gehst Du diesen Situationen aus dem Weg, oder benutzt in dem Moment einfach ein anderes. In den meisten Fällen wird dieser Fehler wahrgenommen, wenn Du viel zu viel Wert auf Technik legst und zu wenig Wert auf Bildwirkung. Für alle anderen hat er oft sogar noch einen gewissen Retrocharme, da das Bild nicht perfekt ist, zumindest wenn es im Gegensatz zu dem Beitragsbild eine sinnige Bildidee hat.

Chromatische Aberrationen entfernen

Wenn Dich die chromatischen Aberrationen auf deinen Bildern stark stören, kannst Du sie am Computer relativ leicht korrigieren. Mit Lightroom, Photoshop oder ACDSee und den meisten anderen Bildbearbeitungsprogrammen für Fotografen ist es leicht diese mit einer automatischen Funktion oder ein paar Handkniffen zu entfernen. Hier ein Beispiel Tutorial zum entfernen von Farbsaumfehlern: