Die geheimen Photoshop Plugins der Profis – Licht, Farbe und Kontrast

Photoshop & Lightroom sind für viele Fotografen die Programme, wenn es um die Bildbearbeitung geht. Photoshop selbst schlägt mit mehreren 100€ im Jahr zu Tage, aber da ist noch lange nicht Ende im Gelände. Freebies wie Photoshop Actions sind großartig und kostengünstige Alternativen, aber leider auch sehr limitert.

Zum Glück, oder sollte man eher leider sagen, kann man Photoshop so richtig „pimpen“, neudeutsch für Aufrüstung, und sich Plugins kaufen, die mit der Sonderausstattung eines Autos zu vergleichen sind: Klimaanlage, Tempomat oder Automatik machen das Leben leichter, kosten mehr Geld, ändern aber nichts daran, dass ein Auto ein Fahrzeug ist. So erfinden die Plugins das Rad nicht neu, und mit viel Geschick sind eigentlich alle Effekte auch mit Hand nachzubauen, aber eben nicht so schnell und Qualitativ vielleicht auch nicht so wertig, wenn man eben doch Fotograf und nicht Grafikdesigner oder Photoshop Nerd ist. Mehr Zeit zum Fotos machen, weniger Zeit vor dem Rechner. Hört sich gut an.

Ok, bereit? Hier sind die besten professionellen Plug-ins für Photoshop, von Farb- und Schärfenanpassung, Bildvergrößerungen, der Reduktion von Bildrauschen oder dem maskieren von komplizierten Objekten.

Licht, Kontrast & Farben

Exposure
Alien Skin bietet über 500 Analogtechniken und natürliche Optik wie cross Processing, Polaroid oder Daguerreotype. Hier ein schönes Video vom Steve Huff in dem er seinen Workflow zeigt. Von der Webseite: “Over 500 analog techniques and organic looks are back like cross processing, Polaroid and vintage Daguerreotype. There is careful research under the hood, but the controls are simple so you can focus on the creative choices. The result is a photo that looks like it was made by a human, not a computer.”
Preis: $249.00

ON1
Farbanpassungen on the fly mit einer Vorher-Nachher Ansicht erleichtern den Workflow, und verschaffen einen schnellen Blick ob man ein Foto perfektioniert, oder verschlimmbessert. Von der Webseite: “Great color, it’s not as hard as you think. If you can compare images side-by-side and pick the best one, then you can easily color correct and enhance your images with PhotoTune 3. Additionally, PhotoTune 3 improves the color and sharpness of your image without the need to know how to use levels or curves in Photoshop.”
Preis: ab 49.95$

Topaz Adjust
Topaz Adjust ist hier der günstigste Vertreter, der mit ein paar Handvoll an vorgefertigten Filtern kommt, von denen die HDR Look Alike Filter zu den mächtigsten in der Plugin Branche gehören. Die Lobrufe auf der Webseite sind nicht unbegründet, und so verschafft sich manch ein Profifotograf den letzten Kick für seine Bilder mit Topaz Adjust. Kostengünstige Alternative zu denen anderen Plugins, mit vielen Stärken. Von der Webseite: “Quickly and easily make your photos stunning by using Topaz Adjust’s creative exposure, powerful detail enhancement, and unique color manipulation tools.”
Preis: $49.99

Kubota Artistic Tools
Alleine für den Werbetext muss man den Hersteller lieben. Wer eins seiner Produkte Viva La Vintage & POW WOW! nennt, genießt offenbar das Leben, und ist entweder ein Humorist, oder bestimmten „Heilkräutern“ nicht abgeneigt. Vergessen wir das mal für einen Moment und beschränken uns auf die Produktdetails: z.B. Vintage Filter, die schnell anwendbar sind & ein ansprechendes Retro-Flair entwickeln. Von der Webseite: “Add some new fun to your images with these Kubota Actions inspired by vintage looks your clients will love! These classic effects are wildly popular around the industry and in high demand from photographers and their clients. ”
Preis: ab 19.00$

VOSCO
Für die typischen Looks, die Du von jungen hübschen Mädels im Gegenlicht findest ist regelmäßig VSCO verantwortlich. HIer findest Du alte Filmlook, Körnigkeit und den ganzen anderen Spaß aus den Zeiten des Fotolabors für Deine digitale Dunkelkammer.
Preis: 59$ pro Pack

Nik Collection
Die Nik Collection ist eine Sammlung von Filtern, HDR, Schwarz-Weiß, etc. ein echtes Profi-Tool, welches von Google gekauft wurde. Seitdem kannst Du es Dir umsonst für Dein Photoshop herunterladen. Für den PReis, den Leistungsumfang und das was Du damit anstellen kannst: Wenn Du es nicht benutzt, bist Du selbst schuld 🙂

Dynamische Fotos

Mitzieher - Panning - Techniken

Dynamik. Ein geflügeltes Wort mit 7 Buchstaben. Wikipedia hat dazu 6 verschiedene Erklärungen zur Hand, von denen 3 für uns interessant sind:

  • Dynamik (Physik), das Teilgebiet der Mechanik, das sich mit der Wirkung von Kräften befasst
  • Dynamik (Musik), die Abstufungen verschiedener Tonstärken, den Verhältnissen zwischen leisen und lauten Tönen zueinander
  • Psychodynamik beschreibt das Zusammenspiel von Beziehungsmustern, inneren Konfliktkonstellationen und strukturellen Bedingungen bei einem Menschen
  • Dynamikumfang – eine technische Beschreibung für Fotoaufnahmen

Physikalische Dynamik? Wirkung von Kräften? Watt hat das mit Fotografie zutun? Dynamische Bilder haben nicht nur mit dem Umfang der Farbwerte und der Farbdynamik zutun, sondern sind eine Beschreibung der dargestellten Inhalte. Wo Kräfte wirken, kurz (und physikalische wahrscheinlich ziemlich Laienhaft): Bewegung.
Dynamik in der Musik ist eine gute Beschreibung für Licht-, Farb- und sonstige Kontraste, die einem Bild dynamik verleihen.
Psychodynamik… hört sich ja nach Freud, ohne den ganzen Sex, an. Bei der Fotografie sind das ungewohnte Blickwinkel, Rahmendurchbrüche, extreme Perspektiven.

Bilder ohne Dynamik

Wenn man über Dynamik spricht, sollte man der Einfachheit halber klären was Undynamisch ist. Als erstes Beispiel *trommelwirbel*… das Passbild. Biometrisch ist nicht dynamisch, biometrisch ist langweilig, gar grausig, aber leicht zu erkennen. Das alte Portrait hatte auch nicht viel Dynamik, genau wie ein Mannschaftsfoto oder ein Stillleben. Fehlende Dynamik entsteht mit Absicht, da die Darstellungen meist arrangiert werden um ein bestimmtes Bild zu vermitteln.

Eingefrorene Bewegung

Stockfotos bei denen sich 2 Personen gegenüberstehen, ein Handschlag, kurz: jegliche Art der Bewegung, bei der man den weiteren Verlauf vorhersagen kann.

Bewegungslinien

Bewegungslinien entstehen auf Fotos von Bewegungen, bei denen die Kamera mit einer längeren Belichtungszeit auf ein Objekt fixiert wird, dass sich schnell bewegt. Dies kann ein Läufer, Fahrradfahrer, oder was auch immer sein. Mit höherer Geschwindigkeit des Objekts wird es schwerer ein gutes Foto zu machen. Diese Art von Foto erfordert besonders viel Training. Die Fähigkeit des Mitziehens kann gut in Parks mit vielen Fahrradfahrern oder Joggern, Sportveranstaltungen mit Streckenführung, etc. verfeinert werden. Lies hier mehr über die Technik des Mitziehers.

Schiefe Bilder

Balance ist ein langweiliger Zustand, da keine Aktion stattfindet, wenn die Situation ausgependelt ist. Die Balance in Bildern verhält sich wie eine Wippe, die nicht in der Mitte eingependelt ist. So können die Horizontlinien, anstatt gerade im Hintergrund zu verlaufen, mit anderen Linien im Bild korrespondieren. Stürzende Linien sind nicht als Problem des Objektives zu betrachten, sondern können als ein strategisches Mittel der Bildgestaltung verwendet werden.

Einzoomen

Einzoomen bedeutet, dass man ein Foto mit relativ langer Belichtungszeit macht und dabei den Zoom benutzt. Durch den Zoom entstehen auf dem Bild Bewegungslinien, die zur Mitte führen und wie

Kippmomente

Unter Kippmomente sind, ähnlich wie eigefrorene Bewegung, Bilder auf denen eine Handlungsänderung vorherzusehen ist, die durch den Moment Spanung auslöst. Sturz, Monster im Hintergrund, Schuss in den jemand reingrätscht. Solche Dinge.

(Un)Schärfe

Unschärfe oder Bokeh führt zu einer Eigendynamik und macht Bilder interessanter, da der Schärfebereich in den Mittelpunkt gerückt wird und Ablenkungen aus dem Bild verschwinden.

Zeitraffer Fotografie

Zeitraffer Fotografie (Timelapse Fotografie aus dem Englischen entlehnt) ist eine Technik, um aus vielen einzelnen Fotos einen Bewegtfilm zu machen. Es ist eine ähnliche Technik wie sie bei Stopmotion angewendet wird, nur das hier die Einzelbilder in der Regel in so hoher Frequenz aufgenommen werden, dass es wie ein echter Film wirkt. Den Charme von Zeitrafferaufnahmen macht gerade aus, dass Du die Bewegungssprünge in den Aufnahmen siehst.

Zeitraffer Kamera

Welche Kamera Du für den Zeitraffer benutzt? In der Regel eine Spiegelreflex mit der notwendigen Ausrüstung. In der Theorie kannst Du mit jeder Kamera eine Zeitrafferserie machen. Du brauchst nur ein Stativ, Zeit, viele Fotos und Software um aus den Bilden einen Film zu machen. ALternativ gibt es auch Kameras, die so etwas vollautomatisch machen. Die Bildqualität entspricht der einer mittelmäßigen Kompaktkamera und ist nicht berauschend, aber für unter 200€ kriegst Du schon wetterfeste Exemplare, mit denen Du in der freien Natur experimentieren kannst. Einzig auf Spitzbuben muss aufgepasst werden, damit die Kamera keine Beine kriegt. Aber selbst dies ist bei dem kleinen Preis zwar nicht schön, aber in der Regel zu verkraften. Entweder gut verstecken, besonders hoch aufhängen oder einen Ort wählen an dem fast nie jemand vorbeikommt – und wenn dann jemand mit wenig destruktivem Potential

Zeitraffer Intervall berechnen

Dein Zeitraffer intervall ist eigentlich relativ leicht zu berechnen. Die Länge Deines Films ergibt sich aus der Menge Deiner Fotos und wie lang die Übergänge sein sollen. Du kannst einen Zeitraffer über ein gesammtes Jahr machen. Du kannst ein Zeitraffer über einen ganzen Tag machen. Trotzdem brauchst Du vielleicht die gleiche Menge an Bildern.

Zeitraffer mit Bewegungen

Linearbewegung mit Slider/Dolly führen zu bewegten Zeitraffer Aufnahmen. Die Kamera wird mit jeder Aufnahme, oder nach einigen Aufnahmen um ein paar Millimeter verschoben. Hierbei verändert sich der Bildausschnit leicht und es entsteht eine Bewegung. Je weniger Aufnahmen gemacht werden, umso hektischer werden die Bewegungen. Aus finanziellen Gründen starten wir in der Regel mit einfach statischen Zeitrafferaufnahmen. Die Kamera wird wie oben beschrieben auf das Stativ Deiner Wahl gestellt und alle paar Minuten werden Aufnahmen gemacht. Die dynamischen Zeitrafferaufnahmen sind gar nicht so teuer zu realisieren, wenn Du eine der Varianten ohne Motor auswählst. Einen Kameradolly kriegst Du für 50-120 Euro, hier musst Du dann allerdings die Kamera manuell verschieben.

Zeitraffer Beispiele

Night Motion Timelapse: Outer Banks from Daniel Dragon Films on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Canon 5DmkII (one BTS w/Canon 7D & 16-35mm)
  • Canon 24mm f/1.4 lens rented from BorrowLenses.com
  • Canon 16-35mm f/2.8 II-L lens
  • Tiffen 77mm & 85mm UV filters (vital for lens protection from salt, sand, and moisture)
  • Pearstone ShutterBoss remote timer
  • Bescor 40W basic LED on-camera light (mounted on its own tripod, w/ fabric dimmer)

http://blog.planet5d.com/2011/06/daniel-dragon-shares-his-lessons-in-timelapse-with-night-motion-timelapse-outer-banks/

Plains Milky Way from Randy Halverson on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Canon 60D and T2i
  • Tokina 11-16
  • Sigma 20mm F1.8
  • Tamron 17-50

http://dakotalapse.com/?page_id=107

Floating through Time (Time Lapse) 1080p from DeejayMD on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Canon eos 450D
  • EF-S 18-55mm f3.5
  • Tokina 11-16mm f2.8
  • LCW Fader ND
  • Intervalometer
  • Kessler Cineslider
  • Oracle Controller
  • Manfrotto/Bogen Magic Arm
  • Patience!

In The Land Of The Northern Lights from Ole Christian Salomonsen on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Canon EOS 5D Mark II
  • Canon EOS 7D
  • Canon EF 24 L 1.4 Mark II
  • Canon EF 16-35 L 2.8 Mark II
  • Samyang 14mm 2.8
  • Nikon 14-24 2.8G AF S
  • Tokina 11-16 2.8
  • Meade DS-2000 w 497 Autostar
  • Dynamic Perception Stage Zero Dolly/Rail w MX2

The Long Walk Home from Ben Lean on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Cameras: Canon 7D, 40D, XSi
  • Sigma Lenses: 105mm f/2.8 Macro, 30mm f/1.4, 10mm f/2.8 Fisheye, 17-70mm f/2.8-4.5, 10-20mm f/4-5.6

El Cielo de Canarias / Canary sky – Tenerife from Daniel López on Vimeo.

Rebirth from Samuel Guiton on Vimeo.

Timelapse – The City Limits from Dominic on Vimeo.

Aufgenommen in:

  • Montreal, Quebec, Canada
  • Quebec city, Quebec, Canada
  • Toronto, Ontario, Canada
  • Manhattan, New York, USA
  • Chicago, Illinois, USA

Mt. Hehuan with sea of clouds & Milky Way @ TAIWAN from HD Taiwan on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • SONY EX1
  • CANON 5D + 5D2
  • EF 16-35/F2.8 II
  • EF 17-35/F2.8
  • EF 24-70/F2.8
  • EF 70-200/F4 IS
  • EF 35/F1.4

The Mountain from TSO Photography on Vimeo.

BEEP! BEEP! RoadRunner – Dubai TimeLapse from Ammar Salem on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Nikon D3
  • D300
  • D90
  • Nikkor 10.5, sigma 10-20 and some other lenses.

Spain from Ben on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Nikon D90
  • Sigma 10-20
  • DIY Dolly

Jokulsarlon Aurora from Timelapses.es on Vimeo.

CITY #3721 from Lam Ho Tak on Vimeo.

Mindrelic – Manhattan in motion from Mindrelic on Vimeo.

city lights from yiokoukoutso on Vimeo.

Aufgenommen mit:

  • Canon 5D mark ii
  • Canon EF 50mm f/1.4, Canon EF 24-105mm f/4 L I.S., Canon EF 85mm f/1.2 L mkII, Canon EF100mm f/2.8 L I.S.
  • Nikon D7000
  • Nikon D90
  • Nikkor 50mm 1:1.4 G, Nikkor 35-80mm 1:4-5.6 D, Nikkor 20mm 1:2.8 D, Nikkor 80-200mm 1:4.5-5.6 D
  • RICOH R10-R8

Freundschaftsdienste in der Fotografie

Freundschaftsdienste in der Fotografie

Freundschaftsdienst werden durch das Wort definiert. Es sind Dienst für und an Freunden. Unternehmen können zwar nett sein, aber nett ist eine Attitüde, keine Charaktereigenschaft.
Freundschaftdienste sind, im Gegensatz zu der Meinung von vielen anderen, ok. Auch ich dachte wir sollten für alles und jeden Scheiß Geld nehmen. Die amerikanische Sichtweise halt. Wenn Du Videos aus dem englischsprachigen Raum siehst wirst Du diese Meinung ständig finden. Eine verkehrte Sichtweise, denn Anerkennung ist auch ok. Oder zumindest war sie das im Land des Ehrenamtes einmal. Freundschaftsdienste sollten aber nicht dazu dienen, dass Du Dienstleistungen, die in der Regel gegen Entgeld erfolgen, kostenlos anbietest. Macht keinen Sinn. Tut weh und in ein paar Jahren ärgerst Du Dich.

Regeln für Freundschaftsdienste

Mögliche, durchaus sinnvolle Regel sind:

  1. Es sind Freunde.
  2. Es sind keine Unternehmen.
  3. Es sind keine Bekannten X-ten Grades.
  4. Reziprozität kannst Du erwarten.
  5. Diese Freunde würden Dir auch helfen.
  6. Es herrscht kein Gewinnstreben.
  7. Du hast Bock auf das Thema.
  8. Du bestimmst die Regeln.
  9. Du fühlst Dich hinterher nicht schlechter als vorher.
  10. Der Aufwand ist überschaubar und stiehlt Dir nicht die Lebenszeit.
  11. Der Freundschaftsdienst steht nicht in unmittelbarer Konkurrenz zu Deiner selbstständigen Tätigkeit.
  12. Du arbeitest nicht schwarz für einen Hungerlohn.

Was denken Fotografen über Freundschaftsdienste?

Der Stilpirat hat hier mal was dazu geschrieben. Deutschlands Foto-Papst seit WM und Formel 1 Paul Ripke hat dazu auch einiges zu seinen Anfängen gesagt? Die Diskussion über verpasste Chancen und Angebote, bei denen in der Zukunft größere Deals in Aussicht gestellt werden, bei denen aber nie irgendwas rausgekommen ist. Für Paul war das ok, denn beide Seiten hatten etwas davon, für den Stilpiraten eher nicht. Einen netten, aber durchaus sehr kritischen Artikel dazu hatte auch die SZ.

Freundschaftsdienste? Ja oder Nein.

Freundschaftsdienste sind eben genau diese: Aktionen zwischen zwei Menschen, um zu helfen. Diese zwei Menschen sollte sich a) kennen und b) am besten beide davon profitieren [und sei es nur wegen Karmabonuspunkten]. Unternehmen können keinen Freundschaftsdienst erhalten, denn sie sind ja eben dies nicht: Menschen. Kreativität sollte bezahlt werden, und man muss immer abwägen, was man nun macht und was nicht. shouldiworkforfree hat einen Flowchart, der leider nur das Spektrum „umsonst“ abdeckt. Umsonst kann man mit ganz tollen Sprüchen umschreiben, aber das gibt es wirklich: Umsonst arbeiten. Kostenlos ist es aber meistens nicht. Freunden hilft man, egal ob beim Umzug oder wenn Sie mal ein Foto brauchen. Bekannten? Die kommen in dem Wort weniger vor. Damit hätten wir meine Haltung dazu geklärt.

Ein Freundschaftsdienst kann auch die Hilfe bei einem Projekt sein, dem Du Deinen Stempel aufdrückst, etwas ausprobierst und die Kosten übernommen kriegst, etwas für Dein Portfolio hast etc. Aber, dann muss es schon verdammt cool sein, der Kunde darf nicht nerven und es muss ein ernsthaftes Potential auf etwas Neues bestehen, dass auch Dich nach vorne bringt. Berwerbungsbilder, Firmenfotos, Hochzeitsfotografie gehört da eher nicht zu. Echt jetzt.

Ware Freundschaftsdienst, oder die tolle Chance auf mehr Bekanntheit

Deshalb zur Ware Freundschaftsdienst. Was wenn ein Bekannter, der wenig Geld hat, Euch um etwas bittet. Ein Bekannter wohlgemerkt (Du kannst bekannter auch mit Start-Up, Firma, etc. ohne Budget ersetzen), kein Freund, der einem aber trotzdem Geld gibt. Man hat ja immerhin Zeitkosten, Fahrtkosten, usw. Es liegt unter dem Satz, den ihr immer nehmt, ist für ihn aber ein fairer Preis. Oder ihr schlagt ihm etwas vor das Euch fair vorkommt, aber unter Eurem Preis liegt. Wann wisst ihr, dass ihr Euch unter Wert verkauft habt? Wann sollte man genau über einen Freundschaftsdienst nachdenken?

In der Freundschaft gibt es viele Wege der Vergütung, kostenlose Nutzung der entstandenen Fotos, zum Essen eingeladen werden, verschenken, es gibt 1000 Wege zu „tauschen“, wenn ihr aber den monetären Weg gehen wollt bedenkt immer: Wenn Ihr einen Preis vorschlagt, und der andere nicht anfängt zu verhandeln, habt ihr zuwenig genommen. Und es gilt die goldene Regel, dass Ihr kein schlechtes Gewissen haben dürft, zu verlangen was Ihr haben wollt.

Freundschaftsdienste sind für ebenjene: Freunde. Lasst Euch nichts anderes einreden. Schon gar nicht von Firmen! Wenn Du einmal einen Blick hinter die Budgets von Firmen geworfen hast, solltest Du Dich schämen für diese umsonst zu arbeiten. Da wird nur über Dich gelacht, oder noch eher bemitleidet. Nicht geil.

Der Tag hat nur 24 Stunden, davon sollte man mindestens 8 schlafen und den Rest sinnvoll füllen. Ehrlich jetzt. Du machst das schon und triffst die richtige Entscheidung. Und die kann auch sein, dass Du sowas machst. Nur ärger Dich nicht und stell Dir Regeln auf, die für Dich funktionieren. 🙂

Wie kategorisiert man Fotos?

Kategorisieren, warum? Fotografen kennen das Dilemma, wie finde ich meine alten Bilder. Lightroom oder ACDsee erleichtern das Kategorisieren von Fotos und erstellen von Datenbanken. Praktisch, praktisch. So eine Sortierung ist leicht: Bagger, Kinder, Eltern, etc. und hilft einem selbst beim finden, aber wie definiert man seine Fotos? Sicher ist, dass kein Portfolio alle Bilder des Fotografen enthält, somit findet hier der erste Splitt statt: gute und schlechte Fotos. Gefallen und Mißfallen. Einfach, subjektiv und total legitim!

Jetzt muss der Zugang zu den Bildern geklärt werden, es fällt leicht einfache Verknüpfungen zu erstellen: Technik zu Technik. Landschaft zu Landschaft. Leben zu Leben. Sinnvoll? Vielleicht. Stereotype, die man auf fast jedem Portfolio von einem Fotografen findet, aber ist es richtig Fotos auf diese Weise zu ordnen? Mir ist das zu eng, zu konkret, zu vorgebend. Mein Foto wirkt immer im Kontext meines Schaffens. Jedes Bild, dass ich ausstelle, wirkt mit den anderen Werken. Egal ob es für sich steht oder für eine Serie. Egal ob im Web oder im realen Raum. Vielleicht sollte man Fotos lieber nach Farben ordnen, oder Formen. Nach der Größe, oder dem Projekt. Der Stimmung, oder dem Geld was man dafür gekriegt hat.

Zuerst kam das Bild, dann das Wort

Die richtigen Worte für unsere Bilder zu finden, ist keine leichte Aufgabe. Menschen haben den Drang zu sortieren, Schubladendenken. Yves Klein hatte seine blaue Phase. Picasso war Kubist. Banksy macht Streetart. Schubladen sind Nischen, und diese Nischen sind gut, denn Sie helfen eine Zielgruppe zu identifizieren, aber wird die Schublade nicht durch unser gesamtes Werk geschaffen? Reicht einfach die Schaffensperiode, also wann etwas enstanden ist? „Möglichst viel Werk“, dass ist mein Grundsatz. Wenn ich schreibe, schreibe ich, wenn ich fotografiere, fotografiere ich. Der Akt ist das Ziel, nicht dessen Beschreibung. Titel sind für mich Schall und Rauch. Belanglos, zufällig. Ein Datum mag mehr sagen, genau wie eine Technik, eine Emotion oder eine Farbe.

Seid ihr Menschen, die durch eine Ausstellung gehen und denken: schon wieder „ohne Titel“ oder welche die ein Werk wirklich betrachten und erst dann merken: es hat keinen Titel. Zugegeben, nicht jeder Kurator ist so geschickt und stellt den Titel hinten an, und es ist auch leichter über die Mona Lisa zu reden als über „ohne Titel“, das Teil da, dieses bunte, ach du weisst schon welches wir meinen. Und gerade diese Not, führt zu einer ernsthaften Diskussion, und da es als Fotograf um das Werk geht, ist der Titel sekundär. Da ist eher die Persönlichkeit des Fotografen ausschlaggebend.

Die Flut des sich wichtig nehmenden Unwichtigen

Ich ertappe mich immer wieder wie ich Portfolios schließe, weil ich sie belanglos finde. Sanft gleiten sie dahin, meist gar nicht mal schlecht und mit Mühe gestaltet, langweilen sie mich trotzdem und ich denke nur: schon wieder und lasse dabei langsam die Luft zwischen meinen Lippen entweichen. Dann kommenden die vorwurfsvollen Fragen meines Gewissen: Wie vermeidet man dieses Dilemma? Wie begeistert man? Wie stößt man ab? Wird mein Portfolio genauso schuldig gesprochen? NATRÜLICH! Und es ist nicht schlimm!

Geschmäcker sind verschieden und, um wieder auf die Datierungen zurück zu kommen, variieren mit den Jahren. Was ich mit 14 toll fand mag heute ziemlich „cheesy“, also kitschig sein und lässt mich nur lächend meinen Kopf über mich selbst schütteln. Fotorealisitsches Malen? Eindrucksvoll, aber nicht der heilige Grahl. Abstraktion? Weiterhin zu ausgelutscht. Konzepte sind super, auch über Jahre hinweg, als Jugendlicher undenkbar. Genau wie sich unser Musikgeschmack in der Jugend ändert und mit dem Alter festigt, so sieht man sich an vielem einfach satt, anderes kann man immer wieder sehen. Klar, das Zeitalter der visuellen Kommunikation überlastet uns alle, wir sehen uns immer schneller satt. Es ist einfach nicht genug Platz für das Mittelmaß, denn Zeit ist wertvoll und wer will die schon mit dem Platz 150 verschwenden, wenn 149 besser sind? Es geht um die Werke, und die werden auch nicht durch fantasievolle oder ordentliche Kategorien besser, schon gar nicht durch Titel. Vielleicht durch Rot oder Größe, aber das ist ein Thema für ein anderen Artikel.

Mehr Fragen als Antworten

So steht man vor immer mehr Problemen, dabei sollten doch nur die Kategorien im Portfolio benannt werden! Da kommt es, ich glaube, ich weiss jetzt wie ich sie nenne: Fotos. Und da kommen nur die rein, die ich mag. Und warum sind die da? Weils meine besten der besten der Besten sind. Lass die Kategorien eben diese sein, und mach endlich mal wieder Fotos. Gute Fotos, die dir gefallen und die du anderen zeigen möchtest, mit den Worten: Hier sind meine neuen Bilder.

Kreative Fotografie

Kreative Fotografie

Kreativität ist ein Muskel – und wenn Du den Muskel nicht trainierst wird er verkümmern. Fotografie ist für viele Menschen ein Weg kreativ zu sein, ohne sich dem unsichtbaren Korrektur, der immer auf unserer Schulter sitzt, stellen zu müssen. Denn entgegen dem Malen können wir Fehler auf die Kamera schieben, oder sagen: Ich kann nicht malen/zeichnen/was auch immer, deshalb fotografiere ich. Gerade aber dieses Scheitern, die Fehler und das schlechte Umsetzen von kreativen Ideen führt dazu, dass wir und unsere Kreativität wachsen. So die Theorie.

Kreativität Lernen

Kinder haben weniger Filter als Erwachsene, deswegen können sie in kurzer Zeit viel mehr Ideen produzieren als Erwachsene. Sie schämen sich bis zu einem bestimmten Alter auch nicht für Ihre kreativen Arbeiten – sondern zeigen sie voller Stolz. Das kommt als erst durch Sozialisation, Druck und die gute alte Schule. Wenn Du also kreativer sein willst, schalte Deinen inneren Korrektor aus und probiere neue Dinge aus. Mache überbelichtete Fotos, vergiss die technische Perfektion und experimentiere mit neuen Mitteln. Mach Experimente, jetzt so richtige, bei denen es kracht und zischt. Lies ein Buch. Schreibe eine Geschichte. Probiere aus mit zufälligen Zutaten ein Essen zu kochen. Laterales Denken ist der modische Begriff für Querdenken – und eine tolle Problemelösestrategie um neue Ideen zu entwickeln. Probiere es einfach aus. Kreativität erfodert Mut, Lachen, Feedback und den Spaß, oder auch die Frustration, des Scheiterns.

Kreativitätsbremsen

Wenn Du nicht kreativ sein möchtest, mach es so wie viele Fotografen: Denke in Schubladen und verbiete Dir bestimmte Techniken.

  • Genau so ist es falsch Dein Model hinzustellen.
  • HDR ist mogeln.
  • Übertriebene Kontraste sehen fake aus.
  • Filter kann jeder anwenden.
  • Teure Kameras braucht man nicht, billige machen aber auch keine guten Fotos.
  • Objektive sind Glasscherben oder genial.

Kurz gesagt: Fotografen haben viele Ausreden, warum Fotos schlecht sind, Techniken verboten oder Dinge nicht gemacht werden dürfen. Anstatt aus Fehlern, Ideen oder Techniken zu lernen, werden diese verteufelt, beschimpft oder ins lächerliche gezogen. Anstatt zu wachsen und neue Dinge auszuprobieren wird abgeguckt, aber nicht weiterentwickelt.

Das Leben besteht daraus Chancen zu nutzen. Du hast die Chance ein perfektes Foto zu machen, genau wie Du die Chance hast es nachzubearbeiten, bis es nicht mehr wiederzuerkennen ist. Fotografieren ist nicht professionelles Recht haben. Auch wenn es technisch ist und mancher Fotonerd erst die Technik und dann das Bild sieht.

Fotos entstehen im Kopf – oder aus dem Moment

Helmut Newton sagte so schön es ist alles im Kopf, aber ob das alles so ganz der Realität entspricht – Künstler kokettieren auch gerne mal mit Halbwahrheiten. Du solltest erst lernen wie Bilder entstehen, damit Du sie auch wirklich umsetzen kannst, sonst kannst Du ja auch direkt der Werbung glauben die Dir sagt mit einer neuen Kamera machst Du tolle Fotos.

Fotografieren soll Spaß machen, und da hier niemand zu Schaden kommt, heiligt der Zweck die Mittel! Ausnahme, Du wirst für die Fotos bezhalt und dann sollten die Deinen Kunden/Fans/whatever gefallen. Es sind Deine Fotos, hol Dir Tipps, aber lass niemanden sagen: so geht das nicht. Vielleicht geht es für Dich gerade so.

Stellt Dein Ego vor der Tür ab, und ignoriert mal für ’ne Woche was Kritiker sagen, dann bist Du auf einem guten Weg. Optimiere alle Fotos, oder gar keins. Geh analog oder digital, aber geh einfach Deinen eigenen Weg. Schau Dir keine anderen Sachen an, mach Dein Ding. Wie Robert Frost so schön in seinem Gedicht „The Road Not Taken“ schrieb:

Two roads diverged in a wood, and I-
I took the one less traveled by,
And that has made all the difference.

Es erfordert Courage Ed Hardy zu tragen, gerade weil es von sovielen Menschen gehasst wird. Das kann und will nicht jeder, es zeigt Dummheit, Charakter oder einfach nur, dass man auffallen will. Genau deshalb hat die Marke funktioniert. Was zeichnet Deine Bilder aus? Wo eckst Du an, löst Emotionen aus und macht einfach Dein Ding?

Es steht alles im Ying und Yang, finde die Balance, es kann Dich nicht jeder mögen, wenn Du etwas bewirken willst. ALso, was wirst Du in der nächsten Zeit mal ausprobieren das Deine bisherigen Grenzen sprengt? Sei mutig!

Buchrezension zur Kreativität

Kreativität in der Fotografie

Kreativität in der Fotografie
Was ist Kreativität? Ein ziemlich weicher, schwammiger und allgemeingültiger Begriff. Kreativität ist es neue Lösungen zu bekannten Problemen zu finden, die nicht sofort offenkundig sind. Ich mag es mentale Modelle kreativ zu interpretieren, darüber schreibe ich aber woanders (siehe Link). Der mitp Verlag hat mir einmal wieder ein Fotobuch zur Buchbesprechung zugeschickt. Der Abschnitt hier kann also eine Rezension sein (so wird das im Print genannt) oder auch als Werbung verstanden werden (wobei ich nicht vom Verlag bezahlt wurde, nur das Buch zur Verfüng gestellt bekomme). Ich gebe hier auf jeden Fall meine Meinung wieder und diese wurde nicht vom Verlag beeinflusst. Vor längerer Zeit hatte ich schonmal Bücher, ein Buch über Portraitfotografie und Fragen und Antworten von Zack Arias. Beides durchaus brauchbare Titel, von denen ich mir Zacks Buch auch selbst gekauft hätte, zumindest auf Englisch und mir die Portraitrezepte aus dem Styleguide gerade für Einsteiger gut gefielen.

Heute halte ich Kreativiät in der Fotografie in den Händen und ich muss sagen, gar nicht schlecht. Das Layout, nunja, sagen wir mal es ging viel grüne Farbe für viele Einzelseiten mit weißen Icon + grünem Hintergrund drauf. Es wurde also am Volumen gearbeitet ohne Inhalte zu schaffen. Das gefällt mir nicht. Die Inhalte sind aber gut. Als jemand mit einem Kunststudium an einer Uni sind mir durchaus 1, 2 oder auch 3 Kreativitätstechniken bekannt und dieses Buch liefert eine schöne Strukturierung für die Fotografie und wie Du aus dem Einheitsbrei der Fotografie etwas herausstechen kannst. Die gewählten Bildbeispiele gehen zwar oft in den Bereich der Fotokomposings und digitalen Bildbearbeitung, aber das ist ok. Schließlich sollte jeder Fotograf die digitale Dunkelkammer beherrschen lernen. Zum Thema des Buches: Das Problem mit Kreativität, viele Menschen glauben entweder:

  • sie sind es nicht und können es nicht lernen,
  • oder sie glauben das Hilfe in diesem Bereich die eigene Kreativität versaut.

Dem ist selbstverständlich nur bedingt so, was uns Kinder immer wieder offenbaren können. Der Autor Lutz Lungershausen arbeitet in einer Kreativagentur und ist es gewohnt auf Befehl kreativ zu sein. Muss er ja auch, schließlich wird er dafür bezahlt. Das Buch ist gut strukturiert mit Techniken und Kreativmethoden wie: Brainstorming, Ideen-Ping-Pong, Mindmapping, Brainwriting, Kombinieren, Umkehren, Eliminieren, Übertreiben….hierzu verwendet er selbst oft Mindmaps, führt Interviews und legt die Konzepte gut dar, um selbst schöpferisch tätig zu werden und Anregungen für eigene Arbeiten zu liefern.

Zielgruppe:
Fotografen die von der technischen Seite genug haben und eine eigene Bildsprache entwickeln wollen. Ob diese nun von Instagram Platitüden abweicht, der große Wurf wird, oder auch nur eine schlechte Kopie liegt in den Händen des Lesers und seiner Fantasie. Denn wie schon Einstein irgedwann mal anmerkte, Wissen ist begrenzt, Fantasie nicht. Hier der übliche Link zum Buch (mit Affiliate) zu Amazon und der ohne Affilate zur Verlagsseite, falls es Dich interessiert. Ob wie und wo Du das kaufst, das liegt ganz bei Dir. 🙂 Von mir erhält das Buch 4 von 5 Gummipunkten.

Wasserzeichen auf Fotos oder nicht?

Fotografieren kann so schön sein, ein Bild geknipst und jetzt kommt es darauf an es möglichst vielen Menschen im Internet zu zeigen. Stellt sich nur die Frage: Wasserzeichen oder nicht? Diese Gedanken gingen mir seit längerer Zeit durch den Kopf, da es tumblr, flickr oder fffffound so wunderbar einfach macht Bilder zu teilen. Es geht hier ja schließlich nicht nur um das Copyright, denn wer hat schon soviel langeweile und durchsucht das Netz permanent? Ich zumindest nicht. Als Fotograf sollte man aber immer sicher gehen, dass Menschen die Chance haben rauszufinden, von wem das Foto aufgenommen wurde. Exif Daten sind ein Weg, diese können aber durchs löschen oder speichern verloren gehen, oder noch schlimmer, werden gar nicht erst gesehen.

Meine Fotos werden zwecks einfacher Kontaktaufnahme, sobald sie im Internet veröffentlicht werden, mit meinem Namen und einer Emailadresse (oder Website url) versehen. Einfach, schnell, und möglichst nicht zu riesig. Das Bild soll noch atmen können. Digitale Medien lassen sich schnell verbreiten und ich hasse es, wenn jemand sich so wichtig nimmt und ein fettes Wasserzeichen über die Bildmitte donnert. Künstler signieren ihre Fotos auch auf der Frontseite, und für Drucke/Kunden ist es ein leichtes kein Wasserzeichen draufzumachen. Meine Bilder sind nicht gemeinfrei, und wenn Unternehmen sie nutzen ohne dafür zu zahlen werde ich sauer, ändert aber nix daran, dass Fotos gezeigt werden. Von Kiddies, Geeks und Leuten die unser Zeug geil finden. Überall, ohne Namen, URL oder was auch immer, auf gut Glück, in der Hoffnung nicht verklagt zu werden und anonym zu bleiben. Gebt dem Betrachter die Chance Euch zu finden, vllt. kommt so der Kunde auf den Ihr schon lange gewartet habt.

Wie präsentiert ihr Eure Bilder? Blank oder mit Signatur?

Lost Places Fotografie

Lost Places finden

Durchhalten ist alles. Im Jahr 2011 war hier eine Liste mit 28 Fotografen von Lost Places. Fotografen, die sich nicht an das Schild [Betreten Verboten] hielten. Aus dieser Liste sind gerade noch 13 Fotografen aktiv – oder haben Ihre Webseite nicht gelöscht.

Nicht betreten ist eine Schildbeschriftung die bei vielen Fotografen allergische Reaktionen hervorruft. Bei vielen ist die Allergie inzwischen so gewachsen, dass sie möglichst schnell die Distanz zwischen sich und dieses Schild bringen wollen um Fotos von Abbruchhäusern, verlassenen Vergnügungsparks oder dreckigen Abwasserkanalsystemen zu machen, die bei der strikten Einhaltung der Regeln nie entstehen würden.

Street-Art und Lost Places

Lost Places: Vergessene Orte, Industrieanlagen, Villen und Denkmäler

Lost Places üben eine ungemeine Faszination aus, denn sie zeigen uns egal wie groß etwas war, es bricht auch mal wieder zusammen. Militärstützpunkte, Krankenhäuse, Villen, es ist ziemlich egal was, die Zeit holt es sich oder tauscht es gegen etwas Neues aus. In unserer Siedlung, die geprägt war durch 1-3 Familienhäuser hält die Zeit auch nicht still und so ist jeder Verkauf, der Nicht an einen Besserverdiener gegangen ist der dort selbst wohnen möchte, in Eigentumswohnungsinvestitionen gesteckt worden. Vorbei die Zeit der Vorstadt in der Stadt. Manche würden schreien Gentrifizierung und sie hätten recht. Das Leben geht weiter und Lost Places sind eine wunderbare Erinnerung an unsere, wie auch die wirtschaftliche Endlichkeit des Kapital oder der Politik (auch Antike Ruinen sind am Ende des Tages nur Lost Places die kapitalisiert werden).

Lost Places im Internet

28 days later
Edgecity
Placehacking
Pridian
Morse Exploring
Sleepycity
Pbase
The book Hippie
one two two four
Little Mike
Sub Urban
Undercity
Sean Vegezzi

Interview mit dem Stilpiraten

Steffen Böttcher, besser bekannt als der Stilpirat, ist jemand der kein Blatt vor den Mund nimmt wenn es um die Fotografie geht, oder gar um die Nordheide. Als passionierter Analog- und Hochzeitsfotograf hat er einen langen Weg über verschiedene Etappen in der kreativen Industrie hinter sich gebracht und nennt sich inzwischen: Fotograf. Neben seiner Arbeit hat er Zeit gefunden und ein paar Worte mit der digitalen Fotoschule gewechselt.

1. Wer bist Du? Ein kurzer (Ab-)Satz über Dich und Dein Leben mit der Fotografie, für alle die dich nicht kennen!
Mein Name ist Steffen Böttcher. Ich wohne in der Nordheide – südlich von Hamburg. Fotografieren ist nicht nur mein Beruf – es ist meine Leidenschaft. Mir fällt es schwer „abzuschalten“ und nicht darüber nachzudenken. Ich bin als Hochzeitsfotograf unterwegs, aber auch im Bereich Reportage-, Konzert- und Porträtfotografie. Ich hab irgendwo mal gelesen: „Wenn ich fotografiere bin ich glücklich“ – das trifft es sehr gut!

2. Du bist seit ca. 10 Jahren Freelancer, was ist für Dich der erste Schritt um seine Leidenschaft zum Beruf zu machen? Was würdest Du einem Fotografen oder Designer empfehlen der sich Selbstständig machen will?
Der erste Schritt ist um seine Leidenschaft zum Beruf zu machen ist überhaupt erstmal „Leidenschaft“. Wenn die da ist, frag dich selbst, ob der Grad der Leidenschaft ausreicht, dich dieser Sache komplett hinzugeben. Mit Halbherzigkeit kommst Du nicht weit. Als Selbstständiger stehst Du im Ring mit Dir selbst und tausend anderen. Gerade im Bereich der Fotografie kommst Du nicht weit, wenn das vordergründige Ziel die „Gewinnmaximierung“ ist. Die primäre Idee dahinter sollte in jedem Falle sein: „Das ist es womit ich mein Leben füllen möchte.“

3. Hast Du vorher etwas „vernünftiges“ gelernt oder warst Du in der „kreativen“ Festanstellung? Wie hat sich das Freelancer-Leben bei Dir ergeben?
Ich hab eigentlich Industriekaufmann gelernt, was als Freelancer natürlich nicht unnützlich ist. Ich hab damals in einer kleinen Agentur als Projektleiter gearbeitet und mich immer gefragt, warum ich das nicht für mich selber mache. Damals hab ich zunächst den Weg des Grafikdesigners eingeschlagen und hatte sofort gut zu tun. Später fing es mich tierisch an zu nerven, daß ich Gestaltungen nach Wunsch des Kunden umsetzen sollte, die aus meiner Sicht keinen Sinn machen… („Bitte das Logo noch größer“) Da ist so unendlich viel gestalterischer Müll unterwegs, weil sich die Verantwortlichen entweder selbst entfalten wollen oder den kenntnisfreien Anordnungen der Vorgesetzten unterwerfen… Ein permanenter Kampf und unendliche Diskussionen… Ich war „durch“…

4. Früher Grafikdesigner, heute Fotograf und Blogger. Das sind ja beides nur Berufsbezeichnungen, wie beschreibst Du Dein kreatives Wesen?
Ich bin ein „Stilpirat“ – das trifft es am Besten. Dahinter steckt eigentlich genau das kreatives Wesen. Jeder von uns – also auch ich – ist voller Ideen und Eindrücke die dir von aussen „über den Weg laufen“, die dich fesseln, dich beschäftigen. Bewusst oder unbewusst fliessen Arbeiten und „Stile“ anderer Künstler und Fotografen in deine eigene Arbeit ein. Du packst Dir die Beute in den Frachtraum und zehrst davon. Ist der Frachtraum leer, machst du dich auf – Neues zu entdecken und enterst andere Schiffe… ein Stilpirat eben.

5. Als kreativer Mensch kennt wohl fast jeder den inneren Widerstand: das Verschieben, das Vermeiden um ja nicht seiner Muse zu folgen. Wie schaffst du es Dich nicht von Deinen Zielen ablenken zu lassen?
Ganz ehrlich? Ich folge meiner Muse! Mir geht es nicht um Reichtum sondern um Glückseligkeit. Mein Ziel ist glücklich zu sein bei dem was ich tue und nie einen Tag meines Lebens zu verschleudern.
Folge ich meine Muse bin ich glücklich. Bin ich glücklich, hab ich mein Ziel erreicht.

6. Wie sieht dein Workflow aus? Wieviel Zeit verbringst Du in Deiner digitalen Dunkelkammer?
Ich versuche eigentlich immer die Zeit in der „digitalen Dunkelkammer“ zu reduzieren. Mittlerweile hab ich ein 1:1 Verhältnis. 1 Tag Shooting macht 1 Tag Nachbearbeitung. 2 Stunden Porträtshooting macht 2 Stunden Nachbearbeitung. Das lässt sich ganz gut kalkulieren und dem Kunden gegenüber gut argumentieren.
Ich nutze primär Lightroom und bin ganz fix dabei. Mein fotografischer Stil ist ja weniger ein „Hochglanz-bis-in-alle-Ecken-scharf“ sondern eher – vorsichtig formuliert – „lebendig“. Insofern spare ich mir das ganze Pixelgeschiebe.

7. Hochzeitsfotografie! Auf Deinem Blog sind ja in letzter Zeit massig klasse Bilder von Hochzeiten zu sehen, was kommt bei den Brautpaaren besser an, deine Nachbearbeitungen oder Hochglanz-Bilder?
Meine Brautpaare stehen bei mir vor allem auf die eingefangenen Momente – das sagen sie jedenfalls in den meisten Fällen.. Mir ist die Bildaussage und das Storytelling wichtiger als ein f8 – knackscharfes Brautkleid in korrekt wiedergegebenen Farben. Die Zahl der Brautpaare, denen mein „verwaschener“ Stil gefällt ist nahezu 100%. In den überwiegenden Fällen kommen sie gerade deswegen zu mir.

8. Fotografierst Du auf Hochzeiten auch analog oder bleibt dafür keine Zeit?
Manchmal hab ich da Bock drauf! Allerdings passt es nicht immer ins Zeitraster. Digital ist ja wesentlich schneller. Ich will auf jeden Fall in Zukunft auch mal mit Polaroids arbeiten und diese dann per Emulsionslift nachbearbeiten…

9. Hochzeitsfotos sind ja eine Mischung aus Planung und Momentaufnahme. Welche Wünsche können Dir zukünftige Hochzeitswillige erfüllen?
Mein größter Wunsch – und den formuliere ich auch immer recht deutlich beim Vorgespräch – ist, den Tag laufen zu lassen und sich selbst zu lieben und zu feiern. Ich bin nur dazu da, das erlebte festzuhalten und genau so einzufangen, wie die Beteiligten den Tag erlebt haben.

10. Wieviele Helfer brauchst Du inzwischen um Deinen ganzen Kram zu schleppen? Was sind die Gadgets/Objektive/Zubehör die Dir: a) bisher am meisten geholfen haben und b) die Du immer wieder umsonst mitgeschleppt hast?
Ich bin gern mit einem Assistenten unterwegs. Ich brauch jemand der mir den Koffer mit den Objektiven hinterher trägt und das Licht hält. Ich lasse mich nach dem Job auch gern nach Hause fahren. Wenn Du 14 Stunden geackert hast ist es eine Wohltat im Auto die Schuhe auszuziehen und zu träumen…
Mein Lieblings-Gadget ist mein Beauty-Dish den ich gern und oft einsetze- Das Licht aus dem Ding ist einfach immer geil! Du machst nie was falsch, wenn Du das Ding einsetzt.
Was ich immer dabei hab und erst 2 Mal eingesetzt habe, ist mein California Sunbounce Pro. Ich hatte irgendwie immer Pech, das die Sonne gerade an den Tagen nicht schien, wo ich ihn gern eingesetzt hätte…

11. Wo wir gerade kurz bei analoger Fotografie waren, wie groß ist Dein Fotolabor, das übliche Badezimmer? Wieviele Filme verschießt Du so ca. im Jahr und wieviele Digitalfotos machst Du im Vergleich?
Vielleicht kann ich es so beschreiben: Privat fotografiere ich analog. Beruflich digital. Ich liebe die Entschleunigung analoger Fotografie. Ohne sie hätte ich irgendwie das Gefühl nicht hinterher zu kommen. Wieviel Filme ich im Jahr verknipse kann ich Dir gar nicht sagen. Ich hab mal über meinen Blog dazu aufgerufen mir doch abgelaufene Filme, die oft noch im Regal liegen, zuzusenden. Dies führte dazu, daß ich irgendwann wirklich einen ganzen Karton Filme zusammen hatte… Aaah – da fällt mir ein: Der Bestand neigt sich dem Ende zu! Also – wenn Ihr noch irgendwo alte Filme rumliegen habt, werft sie nicht weg! Schickt sie mir 😉
Mein „Foto-Labor“ ist übrigens das Gästeklo – fensterlos – ich entwickle ja nur die Filme und scanne sie dann ein… Zum Ausprinten fehlt mir leider die Zeit.
Wieviele digitale Bilder ich im Jahr schiesse, kann ich Dir dagegen sehr genau sagen: Knapp 100.000 – die Kamera zählt ja mit.

12. Bei ein paar Milliarden Fotos im Netz, wie sieht die Zukunft für Fotografen aus und was kann ein einzelner noch machen, um in diesem Meer wahrgenommen zu werden?
Ganz ehrlich? Keine Ahnung! Ich fotografiere viel und gern und liebe es die Fotos in meinem Blog oder auf Flickr zu zeigen und mit anderen Fotografen im Austausch zu treten.
Ich bin 100% davon überzeugt, daß sich ein guter Fotograf gegen den Rest durchsetzt – mit oder ohne Internet. Ich verrate jetzt mal ein Geheimnis: Die Mehrzahl der Jobs – und das sind dann meistens auch die lukrativsten und schönsten Jobs – kommen über Empfehlung und nicht über das Internet.

13. Was ist Dein Plan/Traum für die nächsten 6-12 Monaten?
Ich steige gerade ins analoge Großformat ein. Nicht weil ich Fotos in größerer Auflösung brauche, sondern weil ich es verstehen will. Fotografie wurde im Großformat erfunden. Ich hoffe, daß mich die Auseinandersetzung mit diesem Format fotografisch weiterbringt und mir neue Gestaltungsspielräume eröffnet. Mein Traum ist, das genau dies eintritt.

14. Das hier ist jetzt mal Deine Frage, die du auf Kopfbunt hinterlassen hast:
Du wirst auf Zeitreise in die Vergangenheit geschickt und darfst nur eine A4 Seite (Foto, Gestaltung, Design, Zeitung – egal) aus unserer Zeit mitnehmen. Was zeigst Du unseren Vorfahren?
Ein weisses Blatt Papier. Ich sage ihm : „Gestalte Du es. Das ist Deine Zukunft. Nicht die von jemand anders.“

15. Wie machen sich Deine Kinder? Du bist ja der Sohn eines Fotografen, genau wie Deine Kinder. Sind die auch schon kreative Freibeuter?
Man hofft das ja immer. Allerdings hab ich eine Regel: Ich unterstütze alles das wofür sie eine Leidenschaft entwickeln. Es ist ihr Leben – nicht meins. Mein Sohn (5) will unbedingt Forscher werden. Komischerweise schon seit 2 Jahren. Meine Tochter (3) Prinzessin. Ich denke sie wird das schaffen.

16. Nenne uns bitte ein Buch, welches das Leben unserer Leser verändern wird. Egal ob Roman oder Sachbuch.
Ach Quatsch! Das Leben verändern? Das ist ein bisschen viel. Vor 20 Jahren hätte ich vielleicht geantwortet „Der Fänger im Roggen“ von Salinger oder „Unterwegs“ von Karouac.
Die beiden Bücher haben mich schwer geprägt.
Heute versuche ich das Internet durchzulesen. Ist ganz schön viel, Mal sehen, ob ich es schaffe.

17. Welche Frage hätten wir Dir noch stellen müssen? Und was ist die Antwort?
Es fehlt in der Tat eine Frage die mir immer wieder gestellt wird und die ich hier endlich mal beantworten will: Ist Nikon oder Canon besser?
Meine Antwort darauf ist „ja!“

Vielen Dank für Deine Zeit und viel Glück mit all deinen zukünftigen Projekten.
Gern! Danke sehr!

Interview mit Christoph Boecken

Christoph Boecken ist die kreative Person hinter Jeriko, einem der interessantesten Fotografie Blogs im deutschsprachigen Raum. Mit dem Fokus auf gute Fotos und genug Motivation die eigenen Leser für Wettbewerbe zu begeistern hat er letzte Woche die Zeit gefunden ein paar Fragen für die digitale Fotoschule zu beantworten. Das Interview wurde 2010 geführt. Inzwischen läuft auf Jeriko nichts mehr – dafür findet Ihr Christoph und seine analogen Portraits hier.

Wir würden uns über einen (Ab-)Satz zu deiner Person freuen, für all die Leute die Dich nicht kennen.
Ich bin Christoph, 28 Jahre jung, ursprünglich aus Köln, wohne aber mittlerweile in Berlin und arbeite dort als selbstständiger Programmierer für Webanwendungen und als Administratür für Spreeblick. Zur Photographie bin ich irgendwie über mein Blog gekommen, da mich Photos schon immer gereizt haben. Vor ziemlich genau einem Jahr dann habe ich mir nach langer Überlegung eine gebrauchte Nikon D60
geleistet und einfach angefangen. Und seit dem hat mich das nicht mehr losgelassen.

Als was siehst Du Dich: Fotograf, Designer oder Blogger?
So eine Mischung zwischen Fotograf und Blogger. Beides sind für mich Hobbies, die ich zu gleichen Teilen betreibe, und die mir auch nach all der Zeit immer noch sehr viel Spaß machen. Nach außen hin ist aber die Wahrnehmung als Blogger wohl größer, schon allein weil meine Photos sicher nicht mit denen anderer mithalten können. Aber ich lerne ja jeden Tag noch dazu.

Am Anfang war Jeriko ja noch ein buntes Pottpourie an Themen, hat sich jetzt aber auf kreativen Augenschmaus fokussiert. Wie hat sich das so entwickelt?
Ich hab Jeriko mal als meinen ganz eigenen Sandkasten bezeichnet, in dem ich entscheide, was dort passiert. Das hat sich nicht geändert, ich schreibe nach wie vor über das, was mich interessiert. Angefangen hat es 2006, ich habe damals noch über Gott und die Welt geschrieben, es folgte mehr oder weniger Tagebuch-bloggen – einige meiner besten Texte sind wohl aus der Zeit – und über den Nerd- und What-The-Fuck-Kram bin ich dann im Sommer 2009 irgendwann zur Photographie gekommen. Das war auch gleichzeitig das erste Mal, dass ich mir wirklich sicher war mit dem, was ich dort tue. Es ist nur eine Randnotiz, aber mein aktuelles Design ist jetzt über ein Jahr alt, während ich sie davor nach spätestens drei Monaten gewechselt habe. So gesehen auch eine Art Symbol dafür, dass ich das, was ich mache, gut finde.

Wieviel Zeit schenkst Du Jeriko so in einer normalen Woche? Wieviel schenkst Du Deiner Kamera?
Völlig unterschiedlich, wie es meine Zeit eben erlaubt. Üblicherweise ein Stündchen am Tag, kommt aber auch schon mal vor, dass ich eine Woche lang beides nicht anrühre. Ich zwinge mich zu gar nichts.

Aus Deiner Masse an Projekten, was ist Dein Lieblingsprojekt?
Ha, welche Masse!? 🙂 Müsste ich wählen, dann wahrscheinlich Ausdruck, das kleine Blogmagazin, was ich Ende letzten Jahres zum Download angeboten habe. Es war eine Schnapsidee mit anfänglichen Schwierigkeiten, die mich außer Zeit und der Bereitschaft, mal was neues auszuprobieren, ja nichts gekostet hat. Und die Resonanz darauf war wirklich überwältigend.

In der Jeriko Flickr Gruppe gibt es inzwischen über 4000 Fotos, hättest Du damit am Anfang gerechnet?
Klar. 🙂 Okay Spaß beiseite, dafür, dass ich die Gruppe derzeit ein wenig vernachlässige, freut es mich natürlich sehr, dass immer noch sehr viele dort ihre Photos einstellen. Auch dass ich mittlerweile kaum noch moderieren muss – es hat sich, denke ich, schon ein gewisser Stil entwicklelt.

Du siehst ja viele Fotografen Portfolio’s und Bilder. Was für Tipps würdest Du einem Fotografen, der am Anfang steht und gerne im Internet wahrgenommen werden möchte, geben?
Vernetze dich. Von selber kommt niemand zu dir, also kommentiere bei anderen, lern sie vielleicht über Facebook kennen, bei Flickr, bei Twitter, was du eben nutzt. Und sei dabei immer, wirklich immer freundlich und vor allem du selbst – niemand will gekünstelten Mist in seinen Kommentaren sehen, bei denen klar ist, dass es nur um die eigene Bereicherung geht. Die Leute wollen sehen, dass hinter den Texten, den Kommentaren, den Bildern ein Mensch mit Persönlichkeit steckt. Alles andere ist nur PR, die als solche sofort entlarvt wird.

Deine Gedanken zu: Streetfotografie.
Wahrscheinlich die “ehrlichste” Form der Fotografie, dennoch denke ich, dass beide Seiten – Fotograf wie Fotografierter – damit einverstanden sein müssen. Schließlich möchte ich auch nicht, dass irgendwer einfach so Photos von mir macht. Zugegeben, ich frage auch immer erst hinterher, aber ich tue es. Ein wenig Freundlichkeit kann nie schaden, und es bilden sich unter Umständen sogar ein paar tolle Diskussionen aus einer simplen Frage.

Nenn uns ein Buch, welches das Leben unserer Leser verändert! Egal ob Roman oder Sachbuch.
Spontan: American Psycho von Bret Easton Ellis. Ob das Leben verändert kann ich nicht sagen, aber ich kenne kein anderes Buch, was die Oberflächlichkeit und die Langeweile einer Gesellschaft, die sich nur über Äußerlichkeiten definiert, besser in Worte fasst als dieses. Das perfekte Beispiel dafür, wie man nie werden sollte.

Vielen Dank für Deine Zeit und viel Glück mit Deinen zukünftigen Projekten.