Interview mit Patrick von neunzehn72.de

Patrick betreibt seit 2006 seinen erfolgreichen Blog neunzehn72.de mit gut 100.000 Besuchern im Monat und arbeitet Vollzeit, außerhalb der Fotografie. Seine fotografische Schokoladenseite sieht er, wie man auch an dem Foto der Brooklyn Bridge sehen kann, in der Panoramafotografie. Als ob das nicht genug für ein Interview wäre… er gibt Fotokurse, hat einen Blitz-Guide geschrieben und jetzt seine eigene kleine Fotografen Klamotten Linie bei Spreadshirt veröffentlich. Nach der 5. Twitter Nachricht über seine Shirts dachten wir uns: Zeit den jungen Mann aus Hamburg Jahrgang ’72 zu interviewen und schrieben ihm eine kurze Anfrage per Mail. 10 Minuten später kam die Antwort und er sagte: „klar sehr gerne“. Seine richtigen Qualitäten wurden offensichtlich, als wir seine Antworten bekamen, denn er hatte die Zeilen perfekt mit seinen Links versehen, wie es sich für jemanden, der im Online-Marketing tätig ist, gehört. Sein Suchmaschinenoptimierungskurs ist für Fotografen bestimmt lohnenswert. Aber genug der einleitenden Worte und zu unseren 8 Fragen:

1. Wer ist denn neunzehn72.de? Ein kurzer (Ab-)Satz über Dich und Dein Leben mit der Fotografie, für alle die dich nicht kennen 🙂

Mein Name ist Patrick und wie mein Domainname verrät bin ich Jahrgang 72. Ich lebe in Hamburg, komme aber ursprünglich aus Bielefeld. Hauptberuflich bin ich im Online-Marketing tätig, genauer genommen beschäftige ich mich mit Webanalyse.

Ich fotografiere schon seit meiner Kindheit, vielleicht kann sich noch der ein oder andere an die Ritschratsch-Kameras von Agfa erinnern, wo man oben so eine Stange mit 10 Einwegblitzen aufgesteckt hat, das war meine erste. Was eine Blende ist habe ich dann während meines USA-Aufenthaltes 1995 gelernt. Damals habe ich neben dem Studium einen Fotografiekurs belegt. Das war extrem spannend, da wir damals noch richtig selbst entwickelt haben. Ich kann mich an so einige Nächte in der Dunkelkammer erinnern mit rockiger Musik und einem Bier.
Dann habe ich irgendwann aber eine lange fotografische Pause eingelegt und irgendwann wieder mit einer digitalen Canon IXUS angefangen. Daraus wurden dann im Laufe der Zeit 3 IXUS und irgendwann vor 1,5 Jahren habe ich mir eine D90 gekauft. Mit der D90 ist das Fieber dann auch wieder ausgebrochen und ich habe richtig Gas gegeben. Kurze Zeit später wurde dann die D90 gegen eine D700 ausgetauscht.

2. Wo siehst du Deinen kreativen Schwerpunkt: Bloggen, Fotografie, Design?

Ganz klar im Bloggen. Ich fotografiere zwar sehr gerne und finde meine Bilder auch teilweise schon recht ansehnlich. Aber ich mache mir nichts vor, es gibt tausende Fotografen da draussen die mehr drauf haben. Einzig bei der Panoramafotografie macht mir so schnell keiner etwas vor. [Anmerkung: seine Panoramas findet man hier]Aber die eigentliche Passion ist das Bloggen, am liebsten natürlich über die Fotografie. Ich glaube auch, dass meine Art zu schreiben der ein oder andere gut findet, zumindest sagen das die Zugriffszahlen 😉

3. Dein Blog startet mit den schönen Worten: „Aus diesem Grund habe ich mein Geburtsjahr zur Domain gemacht und lege damit den Grundstein zu einem weiteren vollkommen sinnfreien Blog.“ So ganz sinnfrei ist Dein Blog ja nicht mehr, an welchem Punkt hat es „Klick“ gemacht und Du wusstest in welche Richtung es geht? Was ist überhaupt die Richtung?

Haha, ja der Anfang war pures Experimentieren. Es ging mehr darum mal ein Blog einzurichten als etwas sinnvolles zu schreiben. Mit der Zeit habe ich dann aber die Themen angesprochen, die mich interessieren. Vor allem ging es viel um Mac und Gadgets. Das hat den ein oder anderen Leser angezogen und zu manchem hat sich eine richtige Freundschaft aufgebaut.
Mit dem Comeback in der Fotografie wurde das auch zum Hauptthema auf neunzehn72.de. Seitdem habe ich diesen Schwerpunkt auch immer weiter ausgebaut, so dass ich mein Blog mittlerweile als Fotografie-Blog bezeichnen würde. Dennoch schreibe ich hin und wieder auch zu vollkommen anderen Themen.

4. Wie man sieht, versuchst Du mit vielen Kleinigkeiten etwas Geld zu verdienen (Werbung, Amazon, Fineartprint, etc.). Was würdest du unseren Lesern für ihre Blogs und Fotos empfehlen, um ein paar € nebenher zu verdienen?

Der wichtigste Tipp ist eine Linie zu finden. Man muss sein Ding durchziehen und sich möglichst auf die Themen konzentrieren zu denen man auch wirklich etwas zu sagen hat, bzw. etwas fundiertes sagen kann. Dann finden sich die Leser von ganz alleine. Aber man darf sich auch nichts vormachen, eine Nische zu finden ist verdammt schwer und zu allen möglichen Themen gibt es mindestens 500 Blogs. Besonders wichtig ist vor allem die Community zu pflegen, bei anderen Bloggern mitlesen, kommentieren und Kontakte knüpfen. Aber das braucht Zeit.

5. Deine T-Shirts sind ja in der Blog Community in aller Munde. Wie bist du denn auf die Idee gekommen? Hast Du Dir selbst schon eins bestellt?

Wirklich? In aller Munde? 😉 Also die Idee ist nicht ganz neu und auch nicht meine. Diese Art von T-Shirts für Fotografen gibt es bereits, aber leider habe ich sie bisher nicht in einem deutschen Shop gefunden, nur in England und den USA. Also habe ich die Idee aufgegriffen und einige der Motive nachzeichnen und vektorisieren lassen. Die Symbole selbst sind nach meinen Recherchen nicht geschützt, daher war das kein Problem. Ich habe aber auch einige neue Motive erstellt, die man zwar auch von der Kamera kennt, aber so bisher nicht als T-Shirt existieren. Den Shop findet Ihr bei Spreadshirt unter http://neunzehn72.spreadshirt.de. Das war für mich die einfachste Möglichkeit so etwas umzusetzen und zudem finde ich die Qualität von Spreadshirt echt ganz gut. Natürlich habe ich selbst schon eins. Das ist jedoch ein echtes Unikat 😉

6. Wie war die Resonanz auf dein T-Shirt Projekt? Verkaufen die sich wie „frisch geschnittenes Brot“?

Die Resonanz war bisher sehr gut, aber das heisst noch lange nicht, dass die Shirts weg gehen wie geschnitten Brot. Ich kenne das ja von mir selbst. Der erste Eindruck ist „Boah, cool“ und dann dauert es doch noch ein paar Tage bis man sich entscheidet zu bestellen. Zumal ist die Auswahl ja auch schon recht gross. Ich bin aber gute Dinge, dass sich das Projekt gut entwickelt. Ich werde auch mit der Zeit weitere Motive entwerfen. Falls einer der Leser eine Idee hat, her damit 😉

7. Was hast Du als nächstes Projekt für deine Webseite geplant? Oder gibt es andere (online-) Projekte, z.B. im Bereich der Fotografie?

Ich plane schon ein paar neue Projekte, kann dazu aber jetzt noch nichts sagen. Niicht weil es so geheim ist, sondern eher weil ich nicht weiss ob es klappt und ich dann nur als Dummschwätze dastehen würde 😉 Am meisten Zeit verschlingen neben meinem Job momentan die Foto-Workshops, auf die ich eine grandiose Resonanz bekommen habe. Da werde ich mehr machen, weil es einfach total genial ist mit Leuten fotografieren zu gehen und sein Wissen zu teilen.

8. Nenn uns Dein Lieblingsbuch.

Ich lese nicht 😉

Vielen Dank für Deine Zeit und viel Glück mit all Deinen Projekten in der Zukunft!

Ich danke Dir für das Interview.

1 Kommentare

  1. Pingback: Im Interview mit der digitalen Fotoschule

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