Vollautomatik

Die Vollautomatik ist die Einstellung der Kamera, mit der Du Deine fotografische Karriere beginnst. Deshalb hat auch sie einen Platz in diesem Fotokurs verdient, denn die Vollautomatik ist nicht grundsätzlich schlecht.

Hier musst Du Dich nur auf Deine Motive konzentrieren und Deine Kamera übernimmt den Rest. Das ist nicht unbedingt schlecht, denn es gibt eine Fotografen die genau diesen Modus benutzen um authentische Momente einzufangen ohne über die Technik oder Einstellung nachdenken zu müssen. Gerade in der Streetfotografie kann dies zu tollen Ergebnissen führen. Ein Beispiel für solch einen Fotografen ist der Japaner Daido Moriyama.

Diesen Modus erkennst Du an Deinem Einstellrad oft an einer grünen Markierung und heißt auto, intelligente Automatik oder etwas vergleichbares.

Was stellt meine Kamera bei der Vollautomatik ein?

Je nach Kamera werden unterschiedliche Einstellungen vorgenommen:

  • Belichtungsmessung – Eine ideale Belichtung ist ein neutrales Grau. Wie oft wir in unserem Leben aber ein neutrales Grau als attraktiv empfinden kannst Du an einer Hand abzählen. Es ist selten. Besondere Herausforderungen sind hier Gegenlichtaufnahmen oder Fotos bei Schnee. Je nachdem welchen Messmethode die Kamera verwendet können die Ergebnisse hier sehr gut sein, oder aber eine totale Fehlinterpretation von dem, wie Du Dein Foto aussehen lassen wolltest.
  • Blende. Die Kamera entscheidet wie weit sie die Blende öffnet oder schließt.
  • Belichtungszeit. Die Kamera entscheidet wie kurz oder lang Sie Licht auf den Sensor lässt.
  • ISO oder ISO-Max. Deine Kamera entscheidet wie hoch der ISO Wert eingestellt wird. Je nach Kameratyp leiden Deine Bilder schon ab ISO 800 und höher erkennbare Qualitätsverluste bei schlechtem Licht.
  • Schärfewahl/Fokuspunkte. Deine Kamera entscheidet was scharf gestellt wird – hierbei kann es auch zu Verwechslungen kommen wenn die Messmethode etwas anderes als Du als den wichtigsten Punkt im Bild ansieht.
  • Weißabgleich. Deine Kamera ermittelt die Farbtemperatur, also wie warm oder kalt das Licht im Moment ist. Hierbei kann es bei unterschiedlichen Lichtquellen schnell zu farbstichigen Fotos kommen (rot- oder blaustisch)

Manuelle Belichtungskorrektur

Deine manuelle Belichtungskorrektur kann Dir schnell helfen, wenn Dein Bild total falsch belichtet wird. (Danke lieber Display der Digitalkamera). Für die Belichtungskorrektur gibt es Bedienelemente an Deiner Kamera (+/-) um die Helligkeitskorrektur vorzunehmen. Wenn Du Minus einstellt wird das Bild dunkler, wenn Du nach Plus einstellst wird Dein Foto heller. Welche Knöpfe dies nun genau sind musst Du in der Anleitung Deiner Kamera nachlesen, oder in einem Workshop erfragen, denn die Bedienung ist hier sehr stark vom Kameramodell abhängig. Fuji hat bei seiner X-Serie ein wunderbares Drehrad, welches das Fotografieren im Blenden-Modus unglaublich eingängig macht. Häufig ist eines der benötigten Bedienelemente mit (+1/2/3 und -1/2/3, wobei die Zahlen Blendenstufen sind) gekennzeichnet.
Achtung: Vergiss nicht die Belichtungskorrektur wieder in die Mitte auf 0 zu stellen, denn sonst werden alle Deine darauf folgenden Fotos zu hell oder zu dunkel.

Fazit und Probleme der Vollautomatik

Eine sogenannte intelligente Vollautomatik entscheidet also für Dich, welche Einstellungen für Dich richtig sind. Dies geht in 50-80% der Fälle gut, für die restlichen 25% hättest Du Dir eine manuelle Einstellung gewünscht. Du bist der Fotograf und entscheidest wie Deine Fotos gestaltet werden – dies kann die Kamera nicht erraten und so steht sie Dir oft im Weg, wenn Du eine bestimmte Vorstellung von einem Foto hast.