Langzeitbelichtungen an der französischen Riviera – im Interview mit Yannick Lefevre

Couché de soleil à la Pointe Croisette à Cannes ( French Riviera )

Yannick Lefevre ist ein französischer Landschaftsfotograf aus dem wunderschönes Cannes. Seine Langzeitbelichtungen der französischen Riviera mischen Meditation mit der Weite der Landschaft. In unserem Interview erzählt er uns von seinen Einflüssen, wie er an die Landschaftsfotografie herangeht und wie Du in Frankreich Gegenden ohne Touristenansturm finden kannst. Du findest weitere seiner wunderbaren Bilder auf seiner Webseite, oder bei facebook oder bei 500px

Hi Yannick, wer bist Du? Ein kurzer (Ab-)Satz über Dich und Dein Leben mit der Fotografie, für alle die Dich nicht kennen!

Bonjour, ich bin ein autodidaktischer Fotograf von 45 Jahren, der an der französischen Riviera, genauer in Cannes lebt. Die Fotografie ist meine größte Leidenschaft und dank Ihr kann ich mich für einen Moment zurückziehen um die wunderschönen Landschaften, denen ich begegne, unsterblich zu machen.

Deine Fotos sind normalerweise wunderschöne Landschafts- und Architekturaufnahmen die mit Langzeitbelichtungen entstehen. Wie fängst Du die Essenz eines Ortes ein? Wie findest Du solche Orte?

Die Zeit – und indem ich mit einem Ultraweitwinkelobjektiv fotografiere – haben mir geholfen meinen Blick zu schärfen und ein fast instinktives Gefühl für die richtige Dynamik und den Bildaufbau eines Ortes zu entwickeln.
Ich liebe wolkenbedeckte und windige Umgebungen, die ich mit Langzeitbelichtungen kombiniere um diese faszinierenden Landschaften festzuhalten. Mein Ziel ist es aus diese Elemente an einem Ort zu kombinieren.

Was fasziniert Dich an der Natur?

Alleine mit der Natur während eine Fotosession zu sein und die Grenzenlosigkeit des Ortes zu spüren und mich dort auf eine Sache zu konzentrieren.

​Fin d'après-midi au Cap Dramont ( Sud-est de la France )

​Fin d’après-midi au Cap Dramont ( Sud-est de la France )

Du bist ein autodidaktischer Fotograf – was waren die Stolpersteine die Du aus dem Weg räumen musstest als Du angefangen hast? Wie hast Du gelernt so großartige Aufnahmen zu machen?
Eine Zeitreise ist schwer 🙂 … Ich würde sagen, einige einflussreiche Personen auf Flickr haben meinen Augen für meine Arbeiten geöffnet und mir gezeigt, auf welchen Wegen ich mich weiterentwickeln kann. Zum Beispiel habe ich am Anfang sehr viel mit HDR gearbeitet, aber ich sah sehr schnell die Grenzen dieses Bearbeitungsprozesses auf meine fotografische Arbeit. Zu dieser Zeit, um 2010, habe ich eine Technik benutzt die sich “blending” nennt. Heute entstehen meine Arbeiten aus einer einzigen RAW-Aufnahme indem ich GND Filter wie die von Lee oder Singh-Ray für meine Langzeitbelichtungen benutze.

Du hast letzten einen superintensiven Artikel über einen Deiner Lieblingsplätze geschrieben, samt Karten, Bildern die dort entstanden sind usw. Planst Du weitere Artikel dieser Art?
Ah, ich glaube Du meinst den folgenden Artikel. Um Deine Frage zu beantworten: Ja, ich denke ich werde die interessantesten Orte in meiner Region auf diese Weise vorstellen. Es erscheint mir wichtig dies mit allen anderen zu teilen.

Wie weit planst Du Deine Reisen, oder machst Du einfach ein paar Fotos vor Ort?
Für weite Reisen ist es essentiell Dich richtig vorzubereiten. So gut und genau wie möglich die Orte zu kennen, an denen Du Fotos machen möchtest, zu wissen wo die Sonne auf und untergeht, etc.

Was ist das wichtigste Werkzeug für einen Landschaftsfotografen?
Es gibt nicht nur ein Werkzeug sondern es ist das Zusammenspiel von alle Dingen, von den Werkzeugen der Aufnahme bis zur digitalen Nachbearbeitung.

​Temps orageux au Cap Dramont ( Sud-est de la France )

​Temps orageux au Cap Dramont ( Sud-est de la France )

Wie viel Zeit verbringst Du mit der Nachbearbeitung im Vergleich zur eigentlich Aufnahme?
Weniger als früher… lass mich kurz erklären: seit ich GND (LEE, Singh-Ray) und ND (NISI) während meinen Langzeitbelichtungen vor Ort benutze, spare ich mir sehr viel Zeit in der Nachbearbeitung. Ich muss meine Bilder nicht mehr aus viele Einzelaufnahmen zusammensetzen. Was auch immer passiert – ich verbringe sehr viel Zeit während der Aufnahmen vor Ort 😉

Was ist Dein Tipp für einen Anfänger in der Landschaftsfotografie?
Nimm Dir Zeit sollte Dein Codewort sein für alles was Du machst. Analysiere die Szenerie, komponiere die Landschaft so, dass Du ein möglichst gutes Verständnis für die Dynamik der Landschaft entwickelst und mache immer und immer wieder Aufnahmen um Deine Kunst zu verbessern.

Was ist ein typischer Fehler den Du immer wieder in der Fotografie siehst?
Hmm da gibt es keine klare Antwort. Ich würde sagen dass schlechtes Blending von Ebenen im finalen Prozess bei einem Bild, gerade bei der Auswahl von falschen Ausgangsbildern, zu schlechten Ergebnissen führt.

Was ist die Geschichte, an die Du Dich immer erinnern wirst wenn es um Fotografie geht?
Ich erinnere mich an ein Bild das ich am 2. Dezember 2010 aufgenommen habe. Ich fuhr sehr müde zurück von Saint-Tropez, als mich ein wunderschönes Licht buchstäblich geweckt hat als ich kurz vor dem Dramont war. Ich habe mir die Zeit genommen zu parken und mich auf den wunderbaren und intensiven Sonnenuntergang vorbereitet. Es entstand das erste Foto, mit dem ich in einem Magazin veröffentlicht wurde.

​Levé de soleil derriere la Tour Eiffel depuis le Pont Bir-Hakeim à Paris

​Levé de soleil derriere la Tour Eiffel depuis le Pont Bir-Hakeim à Paris

Welche Orte sollte der reisende Fotograf in Frankreich besuchen, die nicht überfüllt sind?
Frankreich ist das Land, in dem die meisten Touristen der Welt vorbei kommen, deshalb solltest Du Dir genau überlegen wann Du vorbei kommst. Den Sommer würde ich vermeiden. Frühling und Herbst sind gute Zeite für Fotos in den Nationalparks in den Alpen und Pyrénéens, die eine wilde und ursprüngliche Natürlichkeit haben. Die Auvergne und Jura sind auch voll mit wunderbaren Ecken. Die Aquitaine bietet Dir wunderschöne und unzählige Seen. Zum Glück gibt es in Frankreich massig Regionen, und diese sind nur eine kleine Auswahl 😉

Welche Frage haben wir vergessen zu Fragen?
Warum machst Du Langzeitbelichtungen? – Hier versteckt sich mein eigenes Universum, denn ich mag es nicht die Natur nur abzubilden wie sie in der Realität ist. Für mich ist die Langzeitbelichtung eine Kunst um die versteckten Kleinigkeiten hervorzuheben und die natürlichen Elemente von Mutter Natur wie Wasser und Himmel, um einen anderen Blick auf sie zu offenbaren.

Yannick in Action

Yannick in Action

5 Turbofragen
Kopf oder Herz? Herz
Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang? Sonnenuntergang, denn ich bin ein Spätaufsteher 🙂
Cannes oder Paris? Schwer, Schwer da ich beide liebe, aber für den Komfort des Lebens ist es Cannes.
Meer oder Berg? Meer
Baguette oder Croissant? Croissant

Vielen Dank für Deine Zeit und viel Glück bei all Deinen weiteren Projekten und Fotos!

Auf der nächsten Seite findest Du das Interview in der Originalsprache. On the next page you find the Interview in the original language:

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