Dynamik. Ein geflügeltes Wort mit 7 Buchstaben. Wikipedia hat dazu 6 verschiedene Erklärungen zur Hand, von denen 3 für uns interessant sind:
- Dynamik (Physik), das Teilgebiet der Mechanik, das sich mit der Wirkung von Kräften befasst
- Dynamik (Musik), die Abstufungen verschiedener Tonstärken, den Verhältnissen zwischen leisen und lauten Tönen zueinander
- Psychodynamik beschreibt das Zusammenspiel von Beziehungsmustern, inneren Konfliktkonstellationen und strukturellen Bedingungen bei einem Menschen
- Dynamikumfang – eine technische Beschreibung für Fotoaufnahmen
Physikalische Dynamik? Wirkung von Kräften? Watt hat das mit Fotografie zutun? Dynamische Bilder haben nicht nur mit dem Umfang der Farbwerte und der Farbdynamik zutun, sondern sind eine Beschreibung der dargestellten Inhalte. Wo Kräfte wirken, kurz (und physikalische wahrscheinlich ziemlich Laienhaft): Bewegung.
Dynamik in der Musik ist eine gute Beschreibung für Licht-, Farb- und sonstige Kontraste, die einem Bild dynamik verleihen.
Psychodynamik… hört sich ja nach Freud, ohne den ganzen Sex, an. Bei der Fotografie sind das ungewohnte Blickwinkel, Rahmendurchbrüche, extreme Perspektiven.
Bilder ohne Dynamik
Wenn man über Dynamik spricht, sollte man der Einfachheit halber klären was Undynamisch ist. Als erstes Beispiel *trommelwirbel*… das Passbild. Biometrisch ist nicht dynamisch, biometrisch ist langweilig, gar grausig, aber leicht zu erkennen. Das alte Portrait hatte auch nicht viel Dynamik, genau wie ein Mannschaftsfoto oder ein Stillleben. Fehlende Dynamik entsteht mit Absicht, da die Darstellungen meist arrangiert werden um ein bestimmtes Bild zu vermitteln.
Eingefrorene Bewegung
Stockfotos bei denen sich 2 Personen gegenüberstehen, ein Handschlag, kurz: jegliche Art der Bewegung, bei der man den weiteren Verlauf vorhersagen kann.
Bewegungslinien
Bewegungslinien entstehen auf Fotos von Bewegungen, bei denen die Kamera mit einer längeren Belichtungszeit auf ein Objekt fixiert wird, dass sich schnell bewegt. Dies kann ein Läufer, Fahrradfahrer, oder was auch immer sein. Mit höherer Geschwindigkeit des Objekts wird es schwerer ein gutes Foto zu machen. Diese Art von Foto erfordert besonders viel Training. Die Fähigkeit des Mitziehens kann gut in Parks mit vielen Fahrradfahrern oder Joggern, Sportveranstaltungen mit Streckenführung, etc. verfeinert werden. Lies hier mehr über die Technik des Mitziehers.
Schiefe Bilder
Balance ist ein langweiliger Zustand, da keine Aktion stattfindet, wenn die Situation ausgependelt ist. Die Balance in Bildern verhält sich wie eine Wippe, die nicht in der Mitte eingependelt ist. So können die Horizontlinien, anstatt gerade im Hintergrund zu verlaufen, mit anderen Linien im Bild korrespondieren. Stürzende Linien sind nicht als Problem des Objektives zu betrachten, sondern können als ein strategisches Mittel der Bildgestaltung verwendet werden.
Einzoomen
Einzoomen bedeutet, dass man ein Foto mit relativ langer Belichtungszeit macht und dabei den Zoom benutzt. Durch den Zoom entstehen auf dem Bild Bewegungslinien, die zur Mitte führen und wie
Kippmomente
Unter Kippmomente sind, ähnlich wie eigefrorene Bewegung, Bilder auf denen eine Handlungsänderung vorherzusehen ist, die durch den Moment Spanung auslöst. Sturz, Monster im Hintergrund, Schuss in den jemand reingrätscht. Solche Dinge.
(Un)Schärfe
Unschärfe oder Bokeh führt zu einer Eigendynamik und macht Bilder interessanter, da der Schärfebereich in den Mittelpunkt gerückt wird und Ablenkungen aus dem Bild verschwinden.
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