Den ISO-Wert gibt es schon seit der analogen Fotografie. Damals waren das diese Zahlen auf Deinen Filmen: 100, 200, 400, 800, etc. Schon damals bedeuteten diese Zahlen, dass die Filme immer empfindlicher wurden je höher der Wert stieg und die Nacht für Dich deshalb leichter zu erobern war. Hier wird wie bei schnellen Objektiven (mit niedriger Blendenzahl) von einem schnellen Film gesprochen, denn durch die höhere Empfindlichkeit können kurze Belichtungszeiten gewählt werden. Diese kurzen Belichtungszeiten sind notwendig um Bewegungen einzufrieren, oder um bei schlechtem Licht die Kamera noch ruhig genug zu halten um scharfe Bilder zu erhalten.
ISO und die Bildqualität
Je höher die Empfindlichkeitseinstellung, um so höher ist der Preis den Du bei der Bildqualität in Kauf nimmst. Viele Kameras die jetzt schon 3-4 Jahre alt sind verlieren massiv an Bildqualität bei ISO 800. Die Bilder werden unschärfer, matschiger und haben Farbmatsch. In der analogen Fotografie wurde dies als Korn(Grain) bezeichnet und ist heute auch noch von vielen Fotografen etwas, was die Fotos organisch erscheinen lässt. Allerdings sind hier die Kamerasysteme mit dem Farbrauschen nicht die beste Methode und es wird auf Filter von VSCO oder Alienskin zurück gegriffen.
Solltest Du im manuellen ISO Modus fotografieren?
ISO ist ein Wert bei dem die Empfehlung lautet selbst einstellen, da Du hier immer die Bildqualität beeinflusst. Aber wie hoch kannst Du den ISO Wert einstellen, und woher sollst Du das überhaupt wissen? Wenn auf der Kamera ISO 12.800 drauf steht, dann kannst Du doch damit fotografieren oder?
Den ISO-Wert richtig einstellen
Wenn ich in meinen Fotokurse gefragt werde welcher maximale ISO-Wert eingestellt werden kann hilft nur ein Schulterzucken. Ein schlechtes Foto ist besser als keins ist hier meistens meine Aussage – und jeder Fotograf hat ein unterschiedliches Empfinden wieviel Rauschen stört. Hier hilft nur testen!
ISO Richtwerte
- Sonnenschein, Wattewolken, „schönes“ Wetter = 100-200
- früher Abend, dunkle Bewölkung, Schatten = 400-800
- Abends und bei Nacht = 800 und mehr
Wie testest Du den ISO-Wert Deiner Kamera?
Du machst eine Bildreihe. Du baust Dir ein kleines buntes Setup auf. Hawaiihemd, Blumenstrauß oder etwas vergleichbares und stellt Deine Kamera davor auf ein Stativ. Jetzt fängst Du an den ISO Wert hochzudrehen. Du startest beim kleinsten Wert, ISO 100 oder ISO 200 und gehst jeden Wert hoch bis du das Maximale erreicht hast. Anschließend überträgst Du die Bilder und schaust sie Dir am Monitor an. Hierbei wird Dir schon auffallen ab wann Dir die Fotos von der Qualität her nicht mehr gefallen.
Das Bildrauschen fällt am meisten zwischen den Übergängen von Farben und in dunklen Bildbereichen auf.
Moderne Kamerasysteme werden bei der Lichtempfindlichkeit immer besser. So ist Nikon mit seinen D3s oder D4 Kameras schon seit einiger Zeit im brauchbaren 10.000er Bereich. Sony hat mit der A7s eine Systemkamera produziert, die bis in die Bereiche von ISO 51200 brauchbare Ergebnisse bringt.
Welche ISO Werte gibt es?
Aktuelle ISO-Reihen sind (fast) immer Dopplungen in der Empfindlichkeit (Blendenstufen). Dies bedeutet, dass Du bei einer Belichtungsreihe ganz einfach die Werte des Dreicks der Belichtung austauschen kannst, solange Du Dich in ganzen Blendenstufen bewegst.
ISO-Werte bei Kameras:
25 50 64 100 200 400 800 1600 3200 6400 12800 25600 51200 102400 204800 …
Woher kommt der ISO Wert?
Die Angabe der Filmempfindlichkeit in ISO verbreitete sich bei japanischen Kameras ab ca. 1982. Zunächst wiesen die Kameras noch eine Kombinationsbeschriftung „ASA/ISO“ statt der vorher üblichen „ASA“-Skalierung auf, ab ca. 1985 wurde die Filmempfindlichkeit auf Kameragehäusen jedoch praktisch nur noch mit „ISO“ bezeichnet. Dies wurde in der digitalen Fotografie übernommen – wobei die Lichtempfindlichkeit nicht bei jeder Kamera identisch ist und es zu Abweichungen kommen kann.
Weitere Grundlagen der Fotografie: